Den Elsässer Adolphe Jung verschlägt es nach der Niederlage Frankreichs 1940 an die Berliner Charité, wo er an der Klinik Ferdinand Sauerbruchs bis zum Kriegsende tätig ist. Aus unmittelbarem Erleben berichtet Jung vom schweren und gefährlichen Arbeitsalltag während des Bombenkriegs und der finalen 'Schlacht um Berlin’ im Frühjahr 1945.
In Berlin lernt der präzise Beobachter NS-Prominente ebenso kennen wie Angehörige der Opposition. Selbst gefährdet, unterstützt er den Widerstand, operiert bis zur Erschöpfung und nimmt Anteil am Schicksal von Kollegen, Patienten und den wenigen Berliner Vertrauten. Die Aufzeichnungen Adolphe Jungs bieten einen faszinierenden Einblick in die Lebenswelt eines elsässischen Chirurgen während des Zweiten Weltkriegs.
O autorze
Susanne Michl ist Juniorprofessorin für Medical Humanities und Medizinethik an der Charité – Universitätsmedizin Berlin.