Neben seinen großen Romanen und Erzählungen hat Thomas Mann ein nicht weniger eindrucksvolles essayistisches Werk geschaffen. Er hat sich von Anfang an während seines ganzen Lebens mit kulturellen, gesellschaftlichen und politischen Strömungen auseinandergesetzt, fremde Thesen in Frage, eigene zur Diskussion gestellt – nicht zuletzt, um sich auf diese Weise, darin Montaigne und anderen ähnlich, selbst darzustellen, bekanntzumachen und Gleichgesinnte zu erreichen. Er hat dies als eine wesentliche Aufgabe des Schriftstellers in einer Zeit verstanden.
Das essayistische Werk Thomas Manns umfasst neben großen Reden und Aufsätzen zahlreiche kurze Betrachtungen oder journalistische Beiträge, Polemiken oder Antworten auf Rundfragen, die den »Forderungen des Tages« geschuldet sind.
O autorze
Thomas Mann, 1875–1955, zählt zu den bedeutendsten Schriftstellern des 20. Jahrhunderts. Mit ihm erreichte der moderne deutsche Roman den Anschluss an die Weltliteratur. Manns vielschichtiges Werk hat eine weltweit kaum zu übertreffende positive Resonanz gefunden. Ab 1933 lebte er im Exil, zuerst in der Schweiz, dann in den USA. Erst 1952 kehrte Mann nach Europa zurück, wo er 1955 in Zürich verstarb.