Bereits im Jahr 1894 hatte Thomas Mann seine Geburtsstadt gen München verlassen, wo er vierzig Jahre lang bleiben sollte. Die angespannte Beziehung zu Lübeck und seinen Stadtoberen, denen Mann wiederholt fehlende Anerkennung vorwarf, besserte sich erst nach und nach – auch dank verschiedener festlicher Anlässe, die einen Rahmen für offizielle Worte boten. 1917 gratulierte Mann dem damals neugewählten Bürgermeister Ferdinand Fehling mit einer Ansprache, 1922 wohnte er der Eröffnung der Buddenbrook-Buchhandlung bei. Im Juni 1926 schließlich hielt Mann anlässlich der 700-Jahre-Feier der Stadt einen Festvortrag über ›Lübeck als geistige Lebensform‹ und wurde dafür vom Lübecker Senat mit einem Professorentitel geehrt. Der vorliegende ›Glückwunsch‹ wurde in den Lübeckischen Anzeigen vom 6. März 1926 in einer Jubiläums-Sonderbeilage abgedruckt.
O autorze
Thomas Mann, 1875–1955, zählt zu den bedeutendsten Schriftstellern des 20. Jahrhunderts. Mit ihm erreichte der moderne deutsche Roman den Anschluss an die Weltliteratur. Manns vielschichtiges Werk hat eine weltweit kaum zu übertreffende positive Resonanz gefunden. Ab 1933 lebte er im Exil, zuerst in der Schweiz, dann in den USA. Erst 1952 kehrte Mann nach Europa zurück, wo er 1955 in Zürich verstarb.