Der hier angesprochene Jubilar und Namensgeber des Hans-Pfitzner-Vereins für deutsche Tonkunst wirkte in München sehr erfolgreich als Komponist; zu seinen bekanntesten Werken gehören ›Der arme Heinrich‹ und ›Palestrina‹. Am 5. Mai 1919 hatte Pfitzner seinen 50. Geburtstag begangen, die offizielle Feier konnte auf Grund der Revolutionsereignisse allerdings erst am 18. Juni stattfinden. Thomas Mann, der innerhalb des Vereins zwar keine tragende Rolle spielte, die Gründung aber mit einem Aufruf öffentlichkeitswirksam unterstützt hatte, hielt dazu diese Rede vor der Familie Pfitzners und den anwesenden Vorstandsmitgliedern. Sie wurde in der Oktoberausgabe der Süddeutschen Monatshefte abgedruckt. Mann nahm sie zudem in die Essaysammlung ›Rede und Antwort‹ (1922) auf, in jener Zeit war das persönliche Verhältnis zu Pfitzner weiterhin gut. Erst einige Jahre später kam es auf Grund entscheidender politischer Differenzen zu einer Entfremdung und 1933 zum endgültigen Zerwürfnis.
O autorze
Thomas Mann, 1875–1955, zählt zu den bedeutendsten Schriftstellern des 20. Jahrhunderts. Mit ihm erreichte der moderne deutsche Roman den Anschluss an die Weltliteratur. Manns vielschichtiges Werk hat eine weltweit kaum zu übertreffende positive Resonanz gefunden. Ab 1933 lebte er im Exil, zuerst in der Schweiz, dann in den USA. Erst 1952 kehrte Mann nach Europa zurück, wo er 1955 in Zürich verstarb.