»Der Glaube an Amerika und seine Führerschaft ist mir zur persönlichen Ehrensache geworden. Ich bin kein bloßer Gast mehr in diesem Lande, ich bin sein Bürger; ich sage »wir«, wenn ich von Amerika spreche, und ich sage es mit Ehrgeiz.« Nicht nur die New York Times griff diese Worte Thomas Manns im Rahmen einer Glosse am 27. Juni 1945 freudig auf. Dass Mann sich in dieser Weise über seine Exilheimat äußerte, trug ihm landesweite Sympathien ein. Während eines festlichen Dinners im New Yorker Waldorf Astoria Hotel, dessen Erlöse der liberalen Zeitschrift The Nation zugutekommen sollten, würdigten ihn zahlreiche namhafte Redner, darunter Felix Frankfurter, Richter des Obersten Bundesgerichtes, und Harold Ickes, Secretary of the Interior unter den Präsidenten Roosevelt und Truman. Versammelt sind alle Beiträge des Abends in der Broschüre ›Addresses at the Dinner in Honor of Dr. Thomas Mann at the Occasion of his Seventieth Birthday‹ (New York, 1945).
O autorze
Thomas Mann, 1875–1955, zählt zu den bedeutendsten Schriftstellern des 20. Jahrhunderts. Mit ihm erreichte der moderne deutsche Roman den Anschluss an die Weltliteratur. Manns vielschichtiges Werk hat eine weltweit kaum zu übertreffende positive Resonanz gefunden. Ab 1933 lebte er im Exil, zuerst in der Schweiz, dann in den USA. Erst 1952 kehrte Mann nach Europa zurück, wo er 1955 in Zürich verstarb.