Eine vermeintliche Selbstmörderin, die von ihrem Ex-Freund getötet wurde. Ein Mann, der sich selbst in den Kopf geschossen haben soll, obwohl er seine Arme nicht heben konnte. Ein Toter mit Serienrippenbrüchen, dem ein natürlicher Tod diagnostiziert wird. Gerichtsmedizinische Untersuchungen sind oft die einzige Möglichkeit, Morde zu entdecken. Doch diese finden in Österreich, einst Vorzeigeland der Gerichtsmedizin, immer seltener statt oder werden nicht korrekt durchgeführt: etwa im Fall Alijew oder im Fall Priklopil. Österreich rühmt sich seiner niedrigen Mordraten und seiner hohen Aufklärungsquoten. Doch was, wenn diese Aufklärungsquote nur deshalb so gut ist, weil niemand mehr genau hinsieht? Die Recherchen von Thomas Trescher legen diesen Verdacht nahe …
O autorze
Thomas Trescher, Jahrgang 1980, war seit 2018 Redakteur bei der Rechercheplattform Addendum. Zuvor war der studierte Publizist und Politikwissenschaftler Chef vom Dienst beim Monatsmagazin Datum und stellvertretender Chefredakteur bei kurier.at. Als freier Journalist schrieb er für deutsche und österreichische Magazine und Zeitungen. Er beschäftigt sich seit Jahren mit dem österreichischen Justizsystem. Bei Recherchen, warum die Zahl der Verstorbenen mit unbekannter Todesursache Jahr für Jahr steigt, stieß er auf zahlreiche (fast) nicht entdeckte Tötungsdelikte.