In den letzten Jahren hat das israelische Kino weltweit auf zahlreichen Festivals Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Viele der gezeigten Filme sind Koproduktionen und es ist schon längst nicht mehr die Ausnahme, dass auch deutsche Filmförderungen israelische Regisseur*innen bei ihren Projekten unterstützen – nicht zuletzt dann, wenn Episoden aus der deutsch-israelischen Geschichte oder grenzüberschreitende Begegnungen Thema und Gegenstand der Filme sind. Solche deutsch-israelischen Filmbeziehungen aber haben eine lange Tradition, sogar bis in die Zeit vor der Staatsgründung, als jüdische Filmemacher*innen aus Deutschland die Region bereisten, um den zionistischen Aufbau auch in ihrer Heimat publik zu machen. Spätere Filme erzählten Geschichten von deutschsprachigen Einwanderer*innen oder zeigen Israelis in Deutschland, Deutsche in Israel und Figuren, die sich zwischen beiden Ländern bewegen. Diese Geschichten und Episoden bilden zusammen Elemente einer deutschisraelischen Filmgeschichte, die bis heute fortwirkt. Übergänge. Passagen durch eine deutsch-israelische Filmgeschichte rekonstruiert erstmals diese Geschichte anhand zahlreicher Filme, Ereignisse und Begegnungen.
O autorze
Tobias Ebbrecht-Hartmann ist Filmwissenschaftler mit besonderer Vorliebe für die Filmgeschichte. Er lehrt und forscht an der Hebrew University in Jerusalem und war zuvor an der Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf (Potsdam) und im Graduiertenkolleg 'Mediale Historiographien’ (Weimar) tätig. Er ist Autor von Bilder hinter den Worten. Über Romuald Karmakar (Verbrecher 2009) und Geschichtsbilder im Medialen Gedächtnis. Filmische Narrationen des Holocaust (Transcript 2014).