Auf mondhellem Pfad
Gedichte und Malerei – Überlebenszeichen
Heilungsweg einer Krebserkrankung
VOLLMONDNACHT
Still ist die Nacht
Gedanken kreisen über der Bettdecke,
sichtbar jeder Gegenstand.
Ich weiß, er ist da.
Er wartet.
Nach Stunden des Widerstands
folge ich dem Unwiderstehlichen.
Vor dem Fenster ein Märchengarten:
Bäume schlummern, mondbeglänzt,
die Nachtkerze entflammt,
als Schöne der Nacht,
im leuchtenden Gelb.
Der volle Mond,
er zieht mich an,
hält mich fest.
Mir selbst gewahr,
halte ich seinen Blick,
und verschwinde, ohne Angst
in seinem sanften Auge.
Er flüstert mir Liebesworte zu,
mein ganzes Sein wächst ihm entgegen.
Für diesen Augenblick stehen wir,
halten uns auf unserer Bahn,
fest und gelassen.
Am Morgen weiß ich,
die Sonne macht mich glücklich,
aber der Mond liebt mich
O autorze
Traudel Beickler,
geboren 1953 in Viernheim,
ist Physiotherapeutin und
systemische Familientherapeutin.
Sie leitet Seminare im Familienbildungswerk Viernheim und berät dort Einzelne, Familien und Paare.
Schwerpunkt ihrer Arbeit ist die Geburtsvorbereitung für Paare und das Zusammenspiel von Gesundheit, Bewusstheit und Ganzheit. Diese Balance zu wahren, wird für sie während einer Krebserkrankung eine Herausforderung. Eine Erfahrung, die sich auch in ihren Gedichten widerspiegelt.
Sie engagiert sich seit 2007 bei der Biologischen Krebsabwehr Heidelberg.
Seit 2015 ist sie Mitglied im Literarischen Quadrat Mannheim.
Zurzeit schreibt sie ihre Kindheitserinnerungen und lebt mit ihrem Mann in Worms, neben der Familie einer Tochter.
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