Das Jahr 2017, in dem die christlichen Kirchen 500 Jahren der Reformation gedenken, ist für Ulrich Wilckens und Walter Kasper Anlass für ihren ökumenischen Weckruf. Der ehemalige evangelisch-lutherische Bischof und der emeritierte Kurienkardinal betonen, dass im Zentrum des Gedenkens die Suche nach der Gemeinschaft stehen muss. Für sie kann das Gedenken nur gelingen, wenn man sich selbst durch den Heiligen Geist reformieren lässt und den vielen Nicht-mehr-Christen hilft, aus dem Mainstream zurückzufinden zur Wirklichkeit Gottes. So kann in ökumenischer Einheit aller Christen die eine Kirche wiederentdeckt werden. Nicht die inzwischen weithin überwundenen Gegensätze in der Glaubenslehre verhindern eine Einigung, als vielmehr die Praxis lautlosen Auszugs vieler Mitglieder aus dem Glauben ihrer Kirchen. Das eine Evangelium kann in der einen Kirche nur in der Aufmerksamkeit auf den einen Geist Gottes gelebt werden. In einer solchen Praxis des Glaubens liegt die eigentliche Herausforderung der Ökumene – insbesondere in einer Zeit, in der der Glaube zusehends verschwindet.
Das Buch ermutigt alle Christen, ihren Glauben in Gemeinschaft mit Mitchristen aus allen Konfessionen mutig öffentlich zu vertreten und fröhlich zu leben.
O autorze
Ulrich Wilckens, geb. 1928, Dr. theol., Professor em. für Neues Testament, 1981-1991 Bischof des Sprengels Holstein-Lübeck in der Nordelbischen Evangelisch-Lutherischen Kirche
Walter Kasper, geb. 1933, Professor für Dogmatik, 1989-1999 Bischof der Diözese Rottenburg-Stuttgart. 1999 nach Rom berufen, 2001 zum Kardinal erhoben, bis 2010 Präsident des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen.