Das Ich stellt seit jeher eine zentrale Deutungskategorie der Geistes- und Sozialwissenschaften dar. Im Zuge der technologischen Revolution haben sich die Bedingungen der Ich-Konstitution und Ich-Präsentation grundlegend verändert. Die Beiträge des Bandes zeigen: Das Ich ist zur verfügbaren Größe geworden, die medialen Designverfahren unterzogen werden kann. Die Idee eines autonom handelnden Ichs wird zunehmend verworfen; in den Vordergrund treten Ich-Konzeptionen, die durch Labilität, Verwerfungen, Brüche und Impressivität gekennzeichnet sind. Das Ich ist keine Gegebenheit mehr, sondern Resultat einer Narration, Präsentation oder Simulation.
O autorze
Vincent Kaufmann (Prof. Dr. phil.) ist Direktor des Instituts für Medien- und Kommunikationsmanagement an der Universität St. Gallen.
Ulrich Schmid (Prof. Dr. phil.) ist Professor für Kultur und Gesellschaft Russlands an der Universität St. Gallen.
Dieter Thomä, geb. 1959, ist Professor für Philosophie an der Universität St. Gallen und Fellow am Institute for Advanced Study in Princeton.