Die Einführung der »Antipsychotika« in den 1950er Jahren gilt als Meilenstein der Psychiatriegeschichte – und markiert zugleich den Beginn der Auseinandersetzungen um ihre Wirkungsweisen.
Diese Studie stellt die Frage nach den kulturabhängigen Effekten von Psychopharmaka und zeigt auf, wie ein als objektiv geltender Wirksamkeitsbegriff erst durch lokale Praktiken konstruiert wird. Anhand der Analyse von Krankenakten wird erstmalig die Geschichte der Neuroleptika von den ersten Versuchen bis hin zur verifizierten Therapie untersucht. Wichtige Bezugspunkte sind die neuere Wissenschaftsgeschichte, die Science and Technology Studies sowie die Psychiatrie.
Der Band wurde im August 2010 mit dem Nachwuchspreis der Georg-Agricola-Gesellschaft für Naturwissenschafts- und Technikgeschichte ausgezeichnet.
O autorze
Viola Balz (Dr. rer. nat.) ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am »Institut für Geschichte der Medizin der Charité – Universitätsmedizin Berlin«. Sie studierte Psychologie und Politikwissenschaften in Marburg/Lahn und an der FU Berlin. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Psychiatrie-, Pharmazie- und Patientengeschichte sowie Science Studies.