’Ist die Einstufung als Risikosport und damit der häufige Ausschluss von Versicherungsleistungen in den Sparten Unfall- und Berufsunfähigkeitsversicherung gerechtfertigt?’ – Ausweg aus einem Dilemma?
Extremsportarten stellen ein erhöhtes Risiko für 'Leib und Leben’ dar und dies muss bei der Versicherung berücksichtigt werden. Erstversicherer bzw. Rückversicherer erheben für diese Sonderrisiken Risikozuschläge. Allerdings liegt eine einheitliche Definition, was unter Extremsportarten zu verstehen ist, nicht vor. Viele Versicherer stufen Klettersport unter Extremsport ein, obwohl die Fachliteratur dies nicht beweist. Die Einstufung beruht mehr auf einer 'Volksmeinung’ – geschürt durch eine entsprechende Darstellung in der Presse. Die wissenschaftliche Studienanalyse stellt den Klettersport als relativ risikoarme Freizeitbeschäftigung dar, wenngleich auch schwere Unfälle bis hin zum Todesfall auftreten können.
Das vorliegende Buch greift diese Fragestellung auf und ermittelt aufgrund einer Übersicht aller bis dato veröffentlichter Studien zunächst das Risikoprofil für Fels- und Eisklettern bzw. seine verschiedenen Subdisziplinen. Die Studien werden gewichtet und ein Unfall- und Risikoprofil über 1000h Stunden Exposition ermittelt. Dieses wird im folgendem dem anderer Berg- und Volkssportarten gegenübergestellt sowie die Frage: 'Was ist ein Risikosport?’ evaluiert. Die Betrachtungsweise aus Sicht der Versicherer sowie der Rückversicherer wird ebenso näher untersucht sowie in der Synopsis Lösungswege und Kompromisse aufgezeigt.
O autorze
Priv.-Doz. Dr.med. Volker Schöffl (MHBA), geb.1965 in Schweinfurt ist Facharzt für Chirurgie, Unfallchirurgie, Orthopädie und Sportmedizin sowie Sektionsleiter der Sportorthopädie und Sportmedizin im Klinikum Bamberg. Zusätzlich hat er eine Lehrbefugnis der Universität Erlangen-Nürnberg und gibt dort Vorlesungen über Sportorthopädie und Sporttraumatologie. Er ist Arzt der Deutschen Kletternationalmannschaft und Mitglied der medizinischen Kommission der UIAA und IFSC, sowie Leiter des sportmedizinischen Stützpunktes des DAV in Bamberg.
Er klettert seit 1984, hat weltweit Routen bis zum zehnten Schwierigkeitsgrad erstbegangen und viele Sportkletter-Expeditionen in Asien (Thailand, Laos, Borneo…) durchgeführt. Zusammen mit seiner Frau Isabelle arbeitet er zudem seit vielen Jahren regelmäßig als Volontär in einem Krankenhaus in Laos. Er hat zahlreiche wissenschaftliche Publikationen und Vorträge zum Thema Sportkletterverletzungen verfasst und über die vorliegende Arbeit einen MHBA an der Friedrich-Alexander Universität Erlangen-Nürnberg erhalten.
Siehe auch: www.sportmedizin-bamberg.com