Krankenhäuser haben heute keinen besonders guten Ruf: Man verbindet mit ihnen die Kostenexplosion im Gesundheitswesen, den Mangel an Pflegekräften und notorische Probleme in der Hygiene. Was früher ein Ort praktizierter Menschlichkeit war, wird gegenwärtig oftmals als rein wirtschaftlich ausgerichteter Betrieb wahrgenommen. Auf diese Fehlentwicklung hinzuweisen, war die Absicht hinter dem 2012 erschienenen Buch 'Unterm Messer’ und der im Folgejahr aufgelegten Fortsetzung 'Unterm Messer II’ des Chirurgen Professor Volker Schumpelick. Mit neuen kurzweiligen Anekdoten aus dem chirurgischen Alltag schließt er die Trilogie nun ab. Auch hierin betont der Autor den hohen Stellenwert, den eine persönliche Beziehung zwischen Arzt und Patient haben muss und lässt Studenten, junge Ärzte, Schwestern, Pfleger und interessierte Laien teilhaben an seinem reichen Erfahrungsschatz jahrzehntelanger, täglich praktizierter Chirurgie. Trotz aller Technik und Wissenschaft bleibt die Chirurgie für Schumpelick immer ein Fach der 'sprechenden Medizin’, das allein durch abstrakte Wissensvermittlung nicht erlernbar ist. So sind diese Patientengeschichten durchaus auch eine wichtige Ergänzung der Ausbildung im Fach Chirurgie.
O autorze
Volker Schumpelick wurde 1944 als Sohn eines Hamburger Chirurgen in Jena geboren und wuchs in Hamburg auf. Er studierte Medizin in München, Berlin, Hamburg, Göttingen und New York. Nach Staatsexamen und Promotion (1970/71) in Hamburg erfolgte dort 1978 auch die Habilitation. Ende 1985 übernahm er den Chirurgischen Lehrstuhl am Universitätsklinikum Aachen (RWTH), den er bis 2010 bekleidete. 1994 wurde er Ehrendoktor der Universität Moskau. 2008/2009 war er Präsident der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Der Verfasser zahlreicher medizinischer Lehrbücher und Mitherausgeber vieler Fachzeitschriften leitet seit 2002 die Gesprächsreihe „Medizin-Ethik-Recht’ der Konrad-Adenauer-Stiftung in Cadenabbia. Schumpelick gilt als einer der bedeutendsten Promotoren der Hernien- und Dickdarmchirurgie über das letzte Vierteljahrhundert und hat ihre Neuentwicklungen in dieser Zeit maßgeblich beeinflusst. Er ist Ehrenmitglied und Preisträger zahlreicher internationaler Gesellschaften sowie seit 2013 Präsident der European Hernia Society (EHS).