Das Werk von Willy Obrist erschloss das Verständnis jenes fundamentalen Wandels des Welt- und Menschenbildes, der sich in Europa seit Beginn der Neuzeit ereignet hat.
Zentral ist hierbei Erkenntnis, dass es sich dabei nicht nur um ein zufälliges historisches Geschehen handelte, sondern um einen echten Evolutionsschritt des Bewusstseins, bei der das seit der Steinzeit gültige Grundmuster mythischen Weltverstehens, aus dem die Religionen hervorgegangen sind, überholt und von einer völlig neuen, nunmehr empirisch fundierten Weltsicht abgelöst worden ist.
Dieser Wandel ging dialektisch vor sich. Vorerst kam – als Zwischenstadium – das positivistisch-materialistische Weltbild der Aufklärung zu Stande, was zu dem rational nicht lösbaren 'Dilemma zwischen Wissen und Glauben’ führte. Dieses wurde dann im Verlauf des 20. Jh. – beim zweiten Schritt der Bewusstseins-Mutation – überstiegen.
Daraus ergab sich eine Auffassung der 'anderen Wirklichkeit’ bzw. des Begriffspaares Materie und Geist, die mit dem heutigen Wissen über die Natur kompatibel ist.
Mit ihr erschloss sich auch ein völlig neuer Zugang zu Spiritualität und Ethik.
Im vorliegenden Büchlein begründet Obrist seine Auffassung, weshalb diese Evolution des Bewusstsein vor allem in Europa begonnen hat.
O autorze
Willy Obrist, Dr. med.
(1918 – 2013)
Studium der Philosophie, Geschichte und Medizin. Psychoanalytiker, Dozent am C. G.Jung-Institut Zürich.
Seit 1970 Mitarbeiter der Stiftung für Humanwissenschaftliche Grundlagenforschung (Zürich) mit dem Forschungsschwerpunkt Evolution des Bewusstseins / Wandel des Weltbilds.
Mitbegründer der Schweizerischen Gesellschaft für Religionswissenschaft, der Stiftung für Jungsche Psychologie (Zürich) und der Stiftung zur Förderung der Philosophie (Mönchengladbach).