Wolfgang Borchert: Draußen vor der Tür / Neu überarbeitete 2021er Ausgabe /
Das Nachkriegsdrama »Draußen vor der Tür« traf wie kein anderes literarisches Werk jener Zeit das verstörte Deutschland ins Mark: Mit einem schonungslosen Einblick darüber, wie ein junger Mensch unter den Folgen des Naziregimes zerdrückt wird – ohne Aussicht auf Heilung, auch nicht nach der Befreiung aus dem Sumpf. Denn Schuld, Selbstvorwürfe und Verstörung bleiben für immer. So wurde auch der Autor Borchert erdrückt, psychisch und physisch. Als kranker Mann, mit Gelbsucht, Krampfanfällen und Fieberschüben kam er aus dem Kriege heim, nur zwei knappe Jahre blieben ihm, um zu schreiben, oft bettlägrig und fiebernd. Er starb 1947 auf dem Weg zu einer Genesungskur in die Schweiz an Leberversagen – im Alter von nur 26 Jahren; und einen Tag vor der Premiere seines Theaterstücks »Draußen vor der Tür«. Nach der Uraufführung schrieb das eben gegründete junge Magazin »DER SPIEGEL«: »Selten hat ein Theaterstück die Zuschauer so erschüttert.«
O autorze
Wolfgang Borchert (20. Mai 1921 – 20. November 1947) war zwölf Jahre alt, als die Nazis die Macht übernahmen, 18 Jahre, als der Zweite Weltkrieg begann, und 24, als er zum Schriftsteller wurde. Literarisch lag hinter ihm – symbolisch gesprochen – nichts. Nur Frontkämpfe, Kriegshorror, Verwundungen und Krankheiten. Borchert musste die Literatur im frühen Nachkriegsdeutschland für sich und andere neu finden und erfinden. Das macht sein Werk so besonders.