die Virtualisierung des Menschen und ihre Bedeutung für Medizin und Gesundheitsversorgung ist das Thema dieses Bandes. Obwohl virtuelle Techniken und Methoden in der Medizin heute schon verwendet werden, stoßen die rasanten Entwicklungen insbesondere der Bio-, Medizin- und Informationstechnik Fenster für ganz neue, innovative Anwendungen in der Zukunft auf. Welche dieser möglichen Anwendungen haben eine besondere Relevanz? Kann man zukünftig die Entwicklung und Erprobung neuer Medikamente bzw. neuer interventioneller Verfahren am virtuellen Patientenmodell erproben und damit aufwändige klinische Studien verkürzen? Wird der Arzt zukünftig die Therapie erst an einem individuellen virtuellen Patientenmodell auf Wirksamkeit und Verträglichkeit prüfen, bevor er sie am individuellen Patienten anwendet?
Was bedeutet dies für Forschung, Versorgung, Ausbildung und Industrie? Welche gesellschaftlichen Implikationen und welche ethischen Aspekte sind zu beachten? Das Buch versucht, Antworten auf diese und andere Fragen zu geben.
Spis treści
Inhaltsverzeichnis
Vorwort (W. Niederlag)
Einführung
S. Rieger
Menschenentwürfe – Zur Geschichte der Virtualität
H.-O. Peitgen
Modellbildung in der bildbasierten Medizin: Radiologie jenseits des Auges
W. Müller-Wittig
Visual Computing in der Medizin
Modellierung und Simulation
A. Kühn, H. Lehrach
Der virtuelle Patient – Systembiologie als Chance für eine individualisierte Medizin
H. U. Lemke, M. Cypko, L. Berliner
Der virtuelle Patient im Rahmen der Therapieplanung am Beispiel des Larynxkarzinoms
G. Seemann, M. Krüger, M. Wilhelms
Elektrophysiologische Modellierung und Virtualisierung für die Kardiologie – Methoden und potenzielle Anwendungen
T. Schenkel, M.-P. Mühlhausen
Modellierung der Hämodynamik und Fluid-Struktur-Interaktion im virtuellen menschlichen Herzen
K. A. Stroetmann
The Virtual Physiological Human (VPH) – Von der europäischen Forschungsinitiative zur klinischen Praxis
H. Ramm, S. Zachow
Modellgestützte Therapieplanung für die individuelle Implantatversorgung
Klinische Anwendungen
M. Daumer, C. Lederer
Robust Prognostic Matching – Lösen virtuelle Placebogruppen das Placeboproblem in der Multiple-Sklerose-Forschung?
R. David, Y. Braun, H. Stenzhorn, N. Graf
Der Einfluss des virtuellen Patienten auf das Design von klinischen Studien
W. Voelker, G. Ertl
Qualitätsverbesserung von Koronardiagnostik und Koronarinterventionen durch „Virtual Reality“-Simulation
H. Tümmler, S. Pensold
Der virtuelle Patient in der Strahlentherapie
A. Rieger, H. Friess, M. E. Martignoni
Augmented Reality – Realität und Virtualität in der Medizin
Ausbildung und Training
S. Huwendiek, M. Haag
Der virtuelle Patient im Rahmen der medizinischen Ausbildung
A. Schmeling, R. Schulz, A. Schulz, H. Pfeiffer
Die virtuelle Leichenschau mit dem INMEDEA-Simulator
S. Nestler
Gestenbasierte Interaktion mit virtuellen Patienten
Ethische Aspekte
C. Rehmann-Sutter
Genomik als spezielle Form von Virtualität – Ethische und gesellschaftliche Aspekte
Im Gespräch
H. Lehrach, U. Wiesing, C. Könneker
Der modellierte Patient – Ein kritischer Dialog
Contra Punctus
K. Giese
Von der Vermessung des Menschen in der Renaissance – Dürers Suche nach einer maßgerechten Proportion
O autorze
W. Niederlag, KH Dresden;
H. Lemke, USC, LA, USA;
H. Lehrach, Max-Planck-Institut Berlin;
H.-O. Peitgen, Fraunhofer-Institut Bremen.