Diese literaturwissenschaftliche Studie befasst sich mit Konzeptionen des Tiers in der Spätaufklärung. In der Anthropologie des 18. Jahrhunderts sind Tiere wichtige Grenzfiguren. Das gilt sowohl für ‚das Tier‘ als abstrakte Kategorie als auch für konkrete Tiere – am prominentesten den Affen. Auch im politischen Denken der Aufklärung tauchen häufig tierliche Reflexionsfiguren auf, etwa Wölfe oder Löwen. Die Arbeit erforscht, wie zeitgenössische Romane von Wieland und Wezel aus diesen Tierfigurationen eine Zoopoetik entwickeln. Der spezifische ‚Gebrauch‘ der Romantiere in den untersuchten Texten macht die Funktion von Tierkonzeptionen für Anthropologie und Politik des 18. Jahrhunderts besser verstehbar.
Tabela de Conteúdo
1. Einleitung.- I Selbstreflexive Liminalanthropologie: Theriotopien und individuelle Weltentwürfe im Roman.- 2. Anthropologie und Naturgeschichte: Latente Tierkonzeptionen in Beobachtungsverfahren erster Ordnung.- 3. Fabeltheorie und Romantheorie.- 4. Der Roman als Form für die Perfektibilität: Geschichte des Agathon.- 5. Assimilationistische Zoopoetik: Lebensgeschichte Tobias Knauts.- II Politische Zoologie: Theriotopien und kollektive Weltentwürfe im Roman.- 6. Theriotopien in der politischen Theorie der Aufklärung.- 7. Zoopolitik der Frösche: Die Abderiten.- 8. Multiperspektivismus der Theriotopien im conte philosophique: Wezels Belphegor oder die wahrscheinlichste Geschichte unter der Sonne.- 9. Wezels Robinson Krusoe: Metahistoriografische Zoopoetik.- 10. Der Affe am Beginn der politischen Geschichte: Theriotopien in Wielands Der goldne Spiegel.- 11. Zusammenfassung und Ausblick: Romantiere um 1800.- Literaturverzeichnis.
Sobre o autor
Adrian Robanus ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Internationalen Kolleg Morphomata der Universität zu Köln.