Der politische Kitsch hat Hochkonjunktur – in allen politischen Lagern: Betroffenheitsrhetorik, Mahnwachen, Solidaritätsbekundungen – alles im Namen von Buntheit, Menschlichkeit oder Anständigkeit. Sentimentale Worthülsen, penetrante Gefühligkeit, Verklärung des Gestern und infantile Inszenierungen bestimmen den öffentlichen Diskurs. Die gesellschaftlichen Debatten sind geprägt von aggressiver Rührseligkeit und peinlichen Politritualen. Leerformeln scheinen das bevorzugte Sprachspiel in deutschen Landen. Der Philosoph und Publizist Alexander Grau deckt schonungslos die gesellschaftlichen Ursachen des grassierenden Politkitsches auf und analysiert seine Funktion in den aktuellen gesellschaftlichen Auseinandersetzungen.
Sobre o autor
Alexander Grau ist promovierter Philosoph und arbeitet als freier Kultur- und Wirtschaftsjournalist. Für das politische Magazin „Cicero“ schreibt er die viel beachtete Online-Kolumne „Grauzone“. Sein Buch ‘Hypermoral’ erscheint bei Claudius in der 3. Auflage.