„Okkultismus im Gehäuse’ untersucht die wissenschaftliche Beschäftigung mit dem Paranormalen und ihre Institutionen im 20. Jahrhundert. Wo waren die Orte einer parapsychologischen Wissensproduktion? Welche Formen, Grenzen und Möglichkeiten der Institutionalisierung gab es?
Ausgehend von einem breiten Verständnis von Institutionalisierung werden universitäre und außeruniversitäre Einrichtungen sowie erfolgreiche wie gescheiterte Versuche von Akademisierung untersucht. Weiterhin kommen organisierte Gegenbewegungen, praktische Anwendungsfelder, populärkulturelle Verwertungen sowie persönliche Erfahrungen in den Blick. Dargestellt werden die Entwicklungen anhand von Fallbespielen aus Deutschland (BRD und DDR), Frankreich, Großbritannien, Russland, Ungarn sowie den Niederlanden und den USA.
Die Beiträge zeigen, dass die Frage um Ort und „Gehäuse’ der Parapsychologie permanenten Aushandlungen unterworfen war. Die Geschichte des Fachs beleuchtet so beispielhaft die Entwicklung nicht-hegemonialer Wissensbestände sowie grundsätzliche Prozesse von Disziplinbildung und Institutionalisierung.