In der vorliegenden Tierstudien-Ausgabe geht es um die Verbindung von Ökologie- und Tierfragen. Während die Animal Studies eher individuelle Tiere im Blick haben, fokussieren die verschiedenen akademischen (und aktivistischen) Ökologiebewegungen in erster Linie Ökosysteme. Zwar ist den Animal Studies und den Environmental Studies eine Ethik der Verantwortlichkeit gemeinsam, doch bezieht die Ökologiebewegung viele nicht-tierliche Entitäten in die Berücksichtigung ein, so dass es zuweilen zu Kollisionen zwischen Umweltschutz und Tierschutz oder Artenschutz kommen kann, aber auch zu fruchtbaren Begegnungsfeldern und Multispezies-Gemeinschaften.
Gegenstand der Beiträge sind Texte, Kunstwerke, Praktiken oder Theorien, die sich repräsentativ, konzeptuell oder materiell mit diesen neuen Ökologiediskursen unter besonderer Berücksichtigung der Tiere auseinandersetzen. Sie fragen danach, welches Tierbild sich in den unterschiedlichen ökologischen Konzepten manifestiert und wie sich die Vorstellungen von Tieren durch ökophilosophische Theorien verändert haben.
Sobre o autor
Jessica Ullrich (Dr. phil) ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Philosophischen Fakultät der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen. Zuvor war sie Leiterin der Kunstvermittlung im Kunstpalais Erlangen. Sie kuratierte diverse Ausstellungen von zeitgenössischer Skulptur und Fotografie. Sie ist Mitglied des Senior Editorial Board von Antennae, Journal for Nature in the Visual Arts, Repräsentantin und Board-Mitglied von Minding Animals Germany und Mitglied von Bündnis für Mensch und Tier, München, ferner von Animalität und Ästhetik Berlin, der Forschungsinitiative Tiertheorie (Fi TT), CLAS (Cultural Literary Animal Studies) an der Universität Würzburg und Animals in History, einer von den Universitäten Konstanz, Wien und Zürich getragenen Gemeinschaftsinitiative. Ullrich studierte Kunstgeschichte, Kunstpädagogik und Germanistik in Frankfurt am Main sowie Kultur- und Medienmanagement in Berlin. Sie promovierte zu dem Thema ‘Wachs als ästhetisches Material. Körper und Körperfragmente in der Wachsbildnerei am Ende des 20. Jahrhunderts und ihre kulturhistorischen Einflüsse’. Im Kontext der Human Animal Studies veröffentlichte sie u.a. gemeinsam mit Friedrich Weltzien und Heike Fuhlbrügge den Sammelband Ich, das Tier. Tiere als Persönlichkeiten in der Kulturgeschichte (Reimer 2008).