Der Autor untersucht Varianten der langen Kameraeinstellung und analysiert, welche Funktion dieses Stilmitel hat, insbesondere welche Funktion es bei der Evokation von Mystik hat.
Er legt seiner Untersuchung Standard-Texte zur Mystik – von Arthur Schopenhauer, William James und Bertrand Russell über Georges Bataille bis hin zu Reinhard Margreiter –zugrunde und weist nach, dass sich die Charakteristika der mystischen Erfahrung zum Teil auch bei der Betrachtung langer Einstellungen finden lassen.
Darüber hinaus zeigt er auch, auf welche unterschiedlichen Weisen verschiedene Filmemacher, die vermehrt mit der langen Einstellung arbeiten, ein Zusammenspiel der langen Einstellung mit Motiven und Themen der mystischen Erfahrung nutzen.
Herangezogen werden Filme von Carlos Reygadas, Andrej Tarkowskij, Alexander Sokurov, Theo Angelopoulos, Miklós Janscó, Béla Tarr, Gus Van Sant und Gaspar Noé .
Sobre o autor
Christian Kaiser studierte an der Leibniz Universität Hannover Deutsche Literaturwissenschaft und Philosophie und erlangte 2010 den Magister Artium. Seine vorliegende Arbeit wurde 2017 an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz eingereicht und ist dort verteidigt worden. Er arbeitet als freier Redakteur in Hannover, schreibt regelmäßig über Film, u. a. für die Filmgazette oder auf : IKONEN :, und hat sich auch mit gelegentlichen Einführungen vor Kinovorführungen sowie als Regieassistent und Koautor einer Bachelor-Arbeit an der Fachhochschule Hannover dem Film gewidmet.