Das Thema Inklusion ist in Deutschland hochaktuell: Anfang des Jahres 2015 hat der zuständige UN-Fachausschuss für die Rechte von Menschen mit Behinderungen zahlreiche Monita und Besorgnisse bei der Umsetzung im nationalen Rahmen formuliert. Auch im Bildungs- und Schulsystem ist Deutschland noch weit davon entfernt, Inklusion fl ächendeckend und übergreifend umzusetzen. Während mutige Schritte hin zu einer gemeinsamen Beschulung aller Kinder noch immer selten sind, kommen derzeit neue Herausforderungen auf das deutsche Bildungs- und Schulsystem zu: Kurzfristig müssen zahlreiche Flüchtlinge, Kinder und Jugendliche aus Ländern wie Syrien, Irak und Afghanistan, in Deutschland beschult werden. Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund bzw. konkreter Fluchterfahrung würde ein inklusives Bildungs- und Schulsystem beim Einstieg bzw. bei der weiteren schulischen Entwicklung besser fördern, als dies
derzeit der Fall ist. Inklusionspädagogik muss daher stärker multiperspektivisch betrachtet werden. Debatten über die Anerkennung heterogener Ausgangsbedingungen in einer Lerngruppe – ob aufgrund der Bildungsherkunft, der geografi schen Herkunft oder des ethno-kulturellen Hintergrunds, des Geschlechts, der kognitiven, sprachlichen oder geistigen Entwicklung – dürfen nicht nur theoretisch geführt werden, sondern müssen zu praktischer Umsetzung führen. Claudia Schlaak zeigt in ihrem vorliegenden Buch einerseits auf, wie der praktische Umgang mit der (neuen) Vielfalt in Schulen und dabei konkret im Fremdsprachenunterricht erfolgen kann, und thematisiert andererseits zwei wichtige Problemfelder: Das mangelnde Verständnis von Inklusion und die fehlende Aus- und Fortbildung der Lehrkräfte in der praktischen Umsetzung des inklusiven Ansatzes. Dabei werden auch die Chancen und neuen Möglichkeiten einer inklusiven Fremdsprachendidaktik hervorgehoben. Abschließend zeigt Schlaak auf, welche Bedarfe für einen inklusiven Fremdsprachenunterricht bestehen und welche Konsequenzen daraus für den Unterrichtsalltag und die Ausbildungssituation gezogen werden müssen.
Sobre o autor
Claudia Schlaak ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Romanischen Seminar der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz; sie ist in den Bereichen Linguistik und Fachdidaktik tätig. 2012 promovierte sie zum Thema „Das zweigeteilte Baskenland. Sprachkontakt und regionale Identität in Frankreich und Spanien“.