Bereits die Alltagsbeobachtung zeigt, dass die Kirchen überwiegend von älteren Menschen besucht werden. Dies ist einerseits durch einen Kohorteneffekt erklärbar: Ältere Menschen wurden häufig noch in verstärktem Maße religiös erzogen und diese in der Sozialisation erworbenen Prägungen bleiben möglicherweise ein Leben lang erhalten. Andererseits ist denkbar, dass Menschen im Laufe ihres Lebens zunehmend dazu tendieren, einer Glaubensgemeinschaft anzugehören und den Gottesdienst zu besuchen. Die vorliegende Arbeit untersucht mit Hilfe von Daten des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP), ob ein derartiger Alterseffekt auf die kirchliche Religiosität vorliegt. Darüber hinaus wird der Frage nachgegangen, wie sich die Religiosität in Bezug auf verschiedene Lebensphasen und Ereignisse – zum Beispiel durch den Erwerbseinstieg, die Geburt eines Kindes oder einen Umzug von den neuen in die alten Bundesländer – verändert.
Tabela de Conteúdo
Theoretische Ansätze zur Lebensverlaufsdynamik – Stufen des Glaubens.- Veränderungen im Erwerbs- und Familienzyklus.- Anpassungsprozesse in Partnerschaften.- Bedeutung der religiösen Kultur.- Datensatz, Methode und Operationalisierungen – das Sozio-oekonomische Panel und die Logik des Quasi-Experimentes.- Empirische Ergebnisse
Sobre o autor
PD Dr. Daniel Lois ist Juniordozent für Methoden an der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Universität Tübingen.