Der Titel des vorliegenden Sammelbandes: ‘Die große Lehre im virtuellen Raum: The Empty Space’ spielt lautsprachlich mit den Begriffen der ‘Lehre’ und ‘Leere’ und ist nicht zufällig so gewählt. Zwischen Online-Meetings, Breakout Rooms, Etherpads und Open Source Documents ist eine (a)synchrone Lehre sowohl Experimentierfeld für die Gestaltung von digitalen Lehrformaten als auch Hoffnungsträger, Kontakte dort herzustellen, wo sie für die Aufrechterhaltung von Bildungschancen unabdingbar sind, aber eben nur im virtuellen Raum gepflegt werden dürfen. Obwohl konzeptionelle Überlegungen und Strategien zur Förderung von Medienkompetenz bereits seit vielen Jahren entwickelt und publiziert werden, hat die Corona-Situation gezeigt, dass viele Überlegungen zu kurz greifen oder schlichtweg in der Praxis nicht realisierbar sind.
Der vorliegende Sammelband möchte sich vor allem jenen didaktischen Formaten zuwenden, die in der berufs- und wirtschaftspädagogischen Hochschullehre mit einem Fokus auf den virtuellen Raum entwickelt worden sind und sich während der vergangenen Online-Semester als praktikabel bewährt haben. Das Ziel ist es die verschiedenen Angebote zu systematisieren und aus einer Lehrperspektive zu reflektieren.
Tabela de Conteúdo
Tina Emmler, Desiree Daniel & Juliane Fuge
Editorial
Tina Emmler
Lehre versus Leere? Der ‘Empty Space’ und seine Raumdimensionen im Kontext der fachdidaktischen Hochschulausbildung von Lehrer*innen für Berufskollegs
1 Lernorte und Bildungsräume zum (Be-)Denken
2 Das Denken als Phänomen empirisch beschreiben: Was Hannah Arendt über das denkende Ich im leeren Raum zu sagen hat
3 Das denkende Ich – Wer ist das?
4 Fragen zum Raum im Bildungskontext
5 Die Dimensionen des Empty Space und ihre Bedeutung im Bildungskontext
6 Die Implikationen des Empty Space in der (digitalen) Lehre
7 Fazit: Der Empty Space als Reflexions- und Denkraum
Heike Kundisch
Und wohin jetzt mit den Blumen…? Eine Reflexion zur Atmosphäre im leeren (?) Workshop-Raum
1 Einstimmung
2 Begriffsannäherung und Mechanismen
3 Impulse
4 Resümee
Juliane Fuge & Desiree Daniel
Man sieht nur mit dem Herzen gut … Beziehungsgestaltung in der digitalen Lehre
1 Einleitung
2 Zur Bedeutung der Beziehungsebene innerhalb der Hochschullehre
3 Wirkprinzipien einer pädagogisch-professionellen Beziehungsarbeit
4 Interventionen zur Gestaltung lernförderlicher Beziehungen in virtuellen Räumen
5 Reflexion und Ausblick
Miriam Lotze
Perspektiven auf und Herausforderungen durch digitale Lehr- und Lernsettings – Ein Lern- und Erfahrungsbericht mit besonderer Berücksichtigung der Sichtweise von Studierenden
1 Einleitung
2 Digitale Lehr-Lernformen und Begleitung von Lernprozessen in der Hochschullehre
3 Einblicke in die Sichtweisen von Studierenden
4 Fazit und Ausblick
Benjamin Diehl & Kathrin Brünner
Lehre trotz(t) Social Distancing – Computervermittelte Kommunikation im virtuellen Raum
1 Gute Lehre trotz oder trotzt dem Social Distancing?
2 Von der Pandemie und Social Distancing zur gelingenden Lehre im virtuellen Raum
3 Computervermittelte Kommunikation als Bestimmungsmerkmal von Lehre im virtuellen Raum
4 (Hochschul-)didaktische Implikationen
5 Fazit: Gute Lehre trotz Social Distancing
H.-Hugo Kremer, Marie-Ann Kückmann, Leonie Schmid
‘Wenn die Lehre Kopf steht …’ Überlegungen zur Gestaltung der Fachdidaktik ‘Wirtschaftswissenschaften’ auf Basis einer kooperativen Portfolioarbeit
1 Hinführung und Ausrichtung des Beitrags
2 Die Portfolioarbeit als hochschuldidaktisches Entwicklungsinstrument
3 Kooperative Dokumentation der Erfahrungen zur Fachdidaktik im Bachelor für das Lehramt an Berufskollegs mit der beruflichen Fachrichtung Wirtschaftswissenschaften
4 Weiterführende Diskussion und Positionsbestimmung zur Gestaltung eines Flipped-Classroom-Konzepts
5 Ausblick: Portfolioarbeit als Entwicklungsinstrument zur Studiengangentwicklung
Peter Rüsing
Discord – Ein Erfahrungsbericht über den Einsatz einer ‘Gaming-Plattform’ in der Hochschullehre
1 Ein Virus verändert die universitäre Lehre
2 Das Exzellenzprogamm der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften
3 Discord
4 Workshopgestaltung und Einsatz von Discord im Programmkontext
5 Veranstaltungsevaluation & Feedback
6 Reflexion der Erfahrungen und Diskussion
7 Fazit und Ausblick
Bernd Gössling
Funktionieren mit Problemen: Gruppenarbeiten im Online-Studium
1 Weshalb funktionieren virtuelle Gruppenarbeiten offenbar so gut?
2 Zum Kontext der evaluierten Lehrveranstaltung
3 Evaluationsansatz
4 Auswertung von Gruppenarbeiten in der Online-Lehrveranstaltung
5 Didaktische Gestaltung virtueller Gruppenarbeiten
6 Ausblick
Herausgeberinnen
Sobre o autor
Dr. Desiree Daniel-Söltenfuß ist Akademische Rätin am Department Wirtschaftspädagogik der Universität Paderborn. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Bildungsgerechtigkeit, Gender und Schule, kommunales Bildungsmanagement, Berufspädagogik, Wissensmanagement.
Dr. Juliane Fuge ist akademische Rätin und Habilitandin am Lehrstuhl für Wirtschafts- und Sozialpädagogik der Universität Paderborn. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Professionalisierung des Beratungshandelns in der Lehrerbildung, emotionale Bildung, Hochschuldidaktik, Coaching und Mentoring.
Dr. Tina Emmler arbeitet im Studiengangmanagement und als (Berufs-) Bildungsforscherin am Department Wirtschaftspädagogik der Universität Paderborn. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Ästhetische Bildung und Bildungsphilosophie, Imaginations- und Raumerleben, Kultur- und Wissensmanagement, Berufs- und Erwerbsbiographien von Künstler:innen in Tätigkeitsfeldern der Kreativwirtschaft.