Wie gehen weltweiter Wohlstand und der Schutz des Planeten Hand in Hand? Antwort: Nicht gemäß der in Deutschland verfolgten Strategien. Global betrachtet ist der deutsche »All-Electric«-Ansatz ein Irrweg, denn die Entwicklungs- und Schwellenländer werden sich nicht verbieten lassen, ihre Ressourcen für ihre wirtschaftliche Entwicklung zu nutzen. Die reichen Länder haben ihre Ressourcen schließlich auch für ihre Vormachtstellung genutzt.
Die Welt braucht ein alternatives, realistisches Energiekonzept. Derzeit kommen mehr als 80 Prozent der globalen Primärenergie aus fossilen Energieträgern. Die Alternative muss pragmatisch und technologieoffen sein: Alle geeigneten Energie-quellen nutzen! Fossile mit Carbon Capture, Erneuerbare und Nuklearenergie. Alles, was bezahlbar, klimaneutral und sicher ist.
Aus internationaler Sicht müssen die Entwicklungsländer aktuell keine Energiewende schaffen. Sie dürfen ihre CO2-Emissionen weiter erhöhen, um Wohlstand für eine rasch wachsende Bevölkerung zu ermöglichen. Will die reiche Welt eine Beteiligung der Entwicklungsländer erreichen, muss der Norden, aus wohl verstandenem Eigeninteresse, viel Geld und Aufwand in diesen Prozess investieren. Ohne eine derartige enge Kooperation verpuffen Europas Regenerativanstrengungen im globalen Energiehunger.
Sobre o autor
Bert Beyers studierte Philosophie, Germanistik und Kunstgeschichte. Er ist Journalist und war lange Redakteur beim Norddeutschen Rundfunk in Hamburg. Als Autor hat er unter anderen mit Franz Josef Radermacher (»Welt mit Zukunft«) und Mathis Wackernagel (»Der Ecological Footprint«) zusammengearbeitet.