Grafik ist immer eine Vervielfältigung. Auch wenn es nur ein Exemplar davon gibt, so könnten mehrere davon gemacht werden oder könnte es gegeben haben.
Es dauerte nur unterschiedlich lange Zeit sie herzustellen. Von den mühsam in Holzplatten geschnittenen, auf Papier abgeriebenen und handkolorierten Einblattdrucken des 15. Jahrhunderts bis zu unseren in Sekundenschnelle hergestellten Farb-Kopien auf dem Bürodrucker.
Vorher waren Bilder auf Kirchen, Klöster und Adelshäuser beschränkt. Die aufwändige Buchmalerei konnte nur ebenso aufwändig durch eifrige Kopisten vervielfältigt werden. Die rasche Verbreitung des Buchdrucks ab 1450 ersetzte die handgemalten Kopien durch gedruckte Bilder. Das kostbare Pergament wurde durch das einfacher herzustellende, billigere Papier verdrängt. Buchdruck und Papier und der Entdeckergeist der Renaissancekünstler, die neue graphische Bildtechniken fanden, schufen eine neue Bilderwelt für eine breitere Schicht.
Aller graphischen Kunst ist eines gemeinsam: Sie will mehrere idente Stücke eines Bildes schaffen: ob als Heiligenbild, wissenschaftliche Illustration, aktuelles politisches Statement, Landschaftsdarstellung, Banknote, Briefmarke oder einfach nur ein Bild für viele. Ob als Holzschnitt, Kupferstich, Radierung, Stahlstich, Lithographie, Offset, Siebdruck oder Digitaldruck.
Sobre o autor
geboren 1939 in Wien, lebt in Niederösterreich.
Seit 1958 als Galerieleiter, Ausstellungsmacher, Autor und Verleger tätig.1966 bis 1971 Programmleiter des Kunstbuchprogramms des Verlages der Stadt Wien. Ab 1970 bis 1992 Zeitungsmacher, Redakteur und Gestalter von Zeitschriften.
Mitautor, Autor und/oder Herausgeber von Buchpublikationen zur Alltagskultur (Science-Fiction, Comic, Wild-West, Mode), zur Zeitgeschichte (Arbeiterkultur, Republikgeschichte, Wohnen) und Kunst.
Ab 1971 Herausgeber internationaler Grafikeditionen (u.a. euroart) und von Skulpturen und Multiples. Verlegerische Zusammenarbeit mit zahlreichen Künstlern der Moderne des 20. Jh. Ab 1978 Veranstalter von Groß- und Museumsausstellungen in Österreich, Deutschland, Frankreich, Belgien und der Schweiz zur Alltagskultur und mit Werken der klassischen Moderne.
Zu allen Ausstellungen umfangreiche Katalogbücher. Herausgeber und Autor des ‚Lexikon phantastischer Künstler‘ ab 2009, 2 Editionen in fünf Druckauflagen.
Vortragender zu Themen der phantastischen Kunst.
2011 Begründer und Advisor des Phantasten Museum Wien, Palais Palffy
1999 Österreichisches Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst
2011 Verleihung des Titels Professor durch Bundespräsident Dr. Heinz Fischer