Dieses Buch verbindet die Anfänge einer Pädagogik für ausgegrenzte Menschen mit aktuellen weltweiten Reformbestrebungen, die das Ziel einer Inklusion und der vollen gesellschaftlichen Teilhabe verfolgen.
Die Aufgaben einer Heilpädagogik und Inklusiven Pädagogik sieht es in der professionellen Entwicklungsbegleitung in den verschiedenen Lebensbereichen und über die Lebensalter mit dem Ziel des Abbaus von Barrieren. Gleichzeitig möchte es ein Grundlagenwissen vermitteln, das gegenwärtige Diskussionen über die Rechte von Menschen mit Behinderungen und die daraus resultierenden neuen Zielsetzungen für den Bildungsprozess mit dem gewachsenen Theoriebestand der Heilpädagogik verknüpft.
Das Buch vermittelt einen Überblick über Grundbegriffe und grundlegende Theorien der Heilpädagogik auf dem Hintergrund neuer Entwicklungen und verknüpft diese mit ethischen Fragestellungen sowie gesellschaftlichen und kulturellen Zugängen zum Phänomen der Behinderung.
Tabela de Conteúdo
Einleitung 9
1 Geschichte der Erziehung und Bildung behinderter, benachteiligter und ausgegrenzter Menschen 13
1.1 Anfänge heilpädagogischen Handelns 14
1.2 Heilpädagogik als Theorieentwurf des 19. Jahrhunderts 21
1.3 Die NS-Zeit als Entwicklungsbruch 24
1.4 Die Entstehung der akademischen Heilpädagogik 28
1.5 Die verschiedenen Fachbezeichnungen und die Frage nach der disziplinären Identität 30
2 Kategorisierungen und Klassifizierungen 37
2.1 Medizinische Klassifikationen 38
2.2 Der Behinderungsbegriff in der Pädagogik 43
2.3 Sonderpädagogische Kategorien 46
2.4 Behinderungen, Lernschwierigkeiten und Benachteiligungen: die Einteilungen der OECD 63
2.5 Das bio-psycho-soziale Modell von Behinderung 65
2.6 Schädigung, Aktivitätsbegrenzung und Partizipationsbeschränkung als Strukturmerkmale einer transdisziplinären Sicht von Behinderung 66
2.7 Aktuelle Problemlagen für Klassifizierungen in pädagogischen Kontexten 77
3 Heilpädagogische Grundbegriff e und Aufgabenstellungen 81
3.1 Bildung und Erziehung als pädagogische Grundbegriffe 81
3.2 Entwicklung als Veränderung im Lebenslauf 84
3.3 Diagnostik als Feststellung der Rahmenbedingungen 85
3.4 Beratung als Erweiterung des Arbeitsfeldes der Pädagog/innen 87
3.5 Förderung als zentraler Begriff in administrativen Kontexten 88
3.6 Rehabilitation als umfassende Sicht der Aufgabenstellungen 91
3.7 Therapie als spezifisch heilpädagogische Aufgabe 93
3.8 Prävention als gesellschaftliche und pädagogische Aufgabe 94
3.9 Assistenz als Entwicklungsbegleitung 97
4 Ethische Fragestellungen 99
4.1 Begründungsverfahren von Moral und Ethik 99
4.2 Das Recht auf Leben 102
4.3 Humangenetik und Pränataldiagnostik 105
4.4 Behinderungen bei frühgeborenen Kindern 109
4.5 Sterilisation und Elternschaft 110
4.6 Benachteiligungen und Verteilungsgerechtigkeit 113
4.7 Die Berufsethik der Heilpädagogik 117
5 Konzepte der gesellschaftlichen und fachlichen Entwicklung 121
5.1 Normalisierung als Leitlinie der Reform der Behinderteneinrichtungen 121
5.2 Integration als Abkehr von Sondereinrichtungen 125
5.3 Inklusion als Umbau der Regeleinrichtungen 128
5.4 Menschen mit Behinderungen als Träger von Rechten 140
5.5 Partizipation, Selbstbestimmung und Empowerment 148
5.6 Konsequenzen für die Heilpädagogik und Inklusive Pädagogik 156
6 Gesellschaft, Kultur und Behinderung 165
6.1 Soziologische Zugänge zu Behinderungen 165
6.2 Etikettierung und Stigmatisierung 166
6.3 Behinderung in traditionellen Gesellschaften und fremden Kulturen 168
6.4 International und interkulturell vergleichende Zugänge zur Heilpädagogik und Inklusiven Pädagogik 171
6.5 Behinderungen in Entwicklungsländern 176
6.6 Disability Studies: Behinderung als soziale und kulturelle Konstruktion 180
6.7 Deaf Studies: Sprache, Kultur und Gemeinschaft 182
6.8 Inklusive Pädagogik und Weltkultur 183
7 Grundlegende pädagogische Entwürfe 187
7.1 Heilpädagogik als wertgeleitete Wissenschaft 188
7.2 Entwürfe der 1970er und 1980er Jahre 193
7.3 Pädagogik der Vielfalt 200
7.4 Diskurse zur Inklusiven Pädagogik 202
7.5 Von der Neuorientierung der Disziplin zum veränderten Verständnis der Profession 208
8 Bildung und lebenslange Entwicklung 213
8.1 Familie als Ort der Entwicklung und Erziehung 214
8.2 Pädagogische Frühförderung 217
8.3 Vorschulische Bildung 221
8.4 Schulische Bildung 225
8.5 Berufl iche Bildung und Teilhabe am Arbeitsmarkt 236
8.6 Wohnen, Bildung und Soziale Arbeit mit erwachsenen und alten Menschen mit Behinderung 239
Verzeichnisse 243
Literaturverzeichnis 243
Abbildungsverzeichnis 264
Tabellenverzeichnis 265
Sachwortverzeichnis 266
Sobre o autor
Prof. Dr. Gottfried Biewer (em.), geboren 1955, lehrte seit September 2004 bis Oktober 2020 an der Fakultät für Philosophie und Bildungswissenschaft an der Universität Wien Sonder- und Heilpädagogik. Seit Oktober 2020 ist Prof. Dr. Biewer Gastprofessor an der Humboldt-Universität zu Berlin.