»Schmidt beschäftigt sich mit Metrosexualität, Transsexualität, Perversionen und dem Sexualtrieb als solchem. Und immer bleibt beim Leser das Gefühl zurück, dass alle noch so gravierend erscheinenden Veränderungen zu einem ehrlicheren und liberaleren Umgang mit Sexualität führen. Ein wichtiges und gutes Buch!«
Oliver Unbehend, abenteuerwissen.zdf.de
Sexualität unterliegt einem ständigen Wandel, im öffentlichen wie im privaten Raum. Wie wirkt der sexuelle Wandel auf unser Leben und Zusammenleben? Was verändert er? Wie lässt sich »moderne Sexualität« überhaupt definieren? Gunter Schmidt greift diese Fragen auf und entwickelt ein breites Verständnis für die Herausbildung heutiger Varianten der Sexualität. Lebendig und mit großer Fachkenntnis berichtet der Autor über moralische, partnerschaftliche und familiäre Revolutionen, über unseren Abschied vom Trieb, die Veränderungen der Jugendsexualität und unser starres Bild von Homo- und Heterosexualität, kurz: über eine Thematik, die jeden Menschen in seiner Lebensweise betrifft und prägt.
Tabela de Conteúdo
Inhalt
1. Moral von unten
Demokratisierung der Moral
Perversionen und Lebensstile
Ein Kuss ist nur ein Kuss
»Intimate citizenship«
2. Spätmoderne Beziehungswelten
Diesseits der Ehe
Beziehung pur
Sexualität im Griff fester Beziehungen
Masturbation und Partnersex koexistieren
Dauer und Intensität im Wettstreit
Kinderwelten
»Emotionale Demokratie« oder Wegwerfbeziehungen?
3. Abschied vom Trieb
Prozess der sexuellen Liberalisierung
Zwei Interpretationen des sexuellen Verlangens
Trieb und Ressource – eine Gegenüberstellung
Exkurs über »sexuelle Freiheit«
4. Sexfacts
Wie oft?
Dauer und Leidenschaft
Intime Arbeitsteilung
5. Kindersexualität und sexuelle Entwicklung
Eine sexuelle Revolution im 19. Jahrhundert
Zwei Modelle der Kindersexualität
Das homologe Modell der Kindersexualität
Exkurs: Der soziale Kontext von Erinnern und Erleben
Das heterologe Modell und die Komplexität sexueller Sozialisation
6. Perversionen
Sexuelle Inszenierungen
Eine pädophile Lovemap
Erotische Formen von Hass
Männliche und weibliche Perversionen
Perverse Strategien in der alltäglichen Sexualität
7. Wandel der Jugendsexualität
Liberalisierung und Selbstbestimmung
Romantisierung der Jungen, Emanzipation der Mädchen
Selbstregulierte Sexualität
Masturbation
Medialisierung des Jugendsex, analog und digital
8. Geschlechterkämpfe, Geschlechterspiele
Erosionen des sozialen Geschlechts
Inszenierungen des kulturellen Geschlechts
Femme fatale und Macho
9. Zwei, drei, vier Geschlechter
Schwule und Lesben als Geschlechtsabweichler
Intersexualität und Geschlechtertheorie
Transsexuelle und andere Gender Queers
10. Gibt es Heterosexualität?
Die monosexuelle Ordnung
Verlust binnengeschlechtlicher Intimität
Exkurs: Homosozialität, Homosexualität und Nationalsozialismus
Heterosexualisten und Homosexualisten – for ever?
11. Aus der Zauber? Ein Resümee
Sexuelle Restauration: die 1950er
1968 und einige Folgen
Entmystifizierung
Nachbemerkung
Literatur