Ein lässig agierender Höllenfürst macht den Sterblichen mit ihren Eitelkeiten und Schwächen eine lange Nase. In zwei auch in Frankreich selten publizierten Grotesken aus der Feder des großen Romanciers Honoré de Balzac erlebt man den Teufel als raffinierten Mephisto.
Die Komödie des Teufels von 1831 zeigt in moderner Übersetzung ein grelles Höllenspektakel, das der Menschheit im Stil eines politisch-satirischen Kabaretts den Spiegel vorhält. In der zweiten Groteske Der Pakt, erschienen 1822, berichtet ein Sterbender, der in die Hölle verdammt wurde, über seine Allianz mit Satan, die seinen mehr als 200 Jahre währenden Lebenslauf bestimmt und ihm dabei die Sinnlosigkeit seiner irdischen Träume offenbart. Beide Erzählungen bieten amüsante höllische und irdische Spektakel aus der Werkstatt eines jungen, ideenreichen Schriftstellers mit ausgeprägtem Sinn für bizarren Grusel und makabre Situationskomik.
Sobre o autor
Honoré de Balzac (1799–1850) ist der wohl bedeutendste Romancier des 19. Jahrhunderts und Vorbild vieler späterer Schriftsteller. Nach erstem Erfolg mit Die Physiologie der Ehe betätigte er sich als freier Journalist für mehrere Magazine. Mit dem größten Roman- und Novellenzyklus der Weltliteratur La Comédie Humaine schuf er ein einzigartiges Gemälde der französischen Gesellschaft seiner Zeit.
Ulrich Esser-Simon, geboren 1953 in Bonn, Studium der Rechtswissenschaft, Tätigkeit in der Bundesverwaltung. Seit einigen Jahren befasst er sich mit historischer Literatur des 19. Jahrhunderts und arbeitet als freier Herausgeber, Autor und Übersetzer aus dem Englischen und Französischen.