Karl Löwith, den Hans-Georg Gadamer als »den zweifellos begabtesten Schüler Heideggers« bezeichnete, zählt zu den bedeutendsten Vertretern der philosophischen Anthropologie. Sein Denken umkreist die Frage nach dem Selbstverständnis des modernen Menschen in der säkularisierten Welt. Max Weber folgend bejaht Löwith die Situation des modernen Menschen, der ohne göttliche Autorität auskommen muss, sich aber den Spannungen einer modernen kapitalistischen Gesellschaft ebenso ausgesetzt sieht wie den ihm eigenen Widersprüchen.
Neben einer Einführung überträgt Jan Schenkenberger Löwiths Philosophie – unter Verwendung von teils unveröffentlichten Quellen – in neue Kontexte und denkt ihren ethischen Kern in die Gegenwart weiter.
Sobre o autor
Jan Schenkenberger, geb. 1980, studierte in Erfurt und London. Er war Fellow an der Hebrew University Jerusalem. Seine Arbeitsschwerpunkte sind deutsch-jüdische Geschichte und Geistesgeschichte des 20. Jahrhunderts. 2016 promovierte er bei Wilhelm Schmidt-Biggemann an der Freien Universität Berlin. Er lebt und arbeitet in Lübeck.