Die Arbeit setzt mit der Frage ein, warum der Tod im 19. und beginnenden 20. Jahrhundert zunehmend aus dem Bewußtsein der Öffentlichkeit verdrängt wurde und warum es der Literatur gleichzeitig möglich war, sich diesem Thema verstärkt zuzuwenden. Bei der literarischen Analyse geht es weniger um die Untersuchung von Sterbeszenen, sondern um die erzählerische Verarbeitung des Endlichkeitsbewußtseins, das die Erfahrung der Moderne entscheidend prägt. In welcher Weise die Erzählstrukturen durch die neuen Bewußtseinsformen affiziert und verändert werden, macht die Arbeit an exemplarischen Texten deutlich. Dabei geht es um antiklassizistische, an barocke Traditionen anknüpfende Allegorisierungsverfahren (G. Keller), um die Mortifikation des Lebendigen in der Kunst (R. Beer-Hofmann), um die Aufhebung der Zeit in einem traumähnlichen Schreiben und um die Wiedergewinnung der verlorenen Zeit durch die literarische Kraft des Erinnerns (Kafka, Thomas Mann), um die literarische Heroisierung des rauschhaften Todes (Jünger) oder um die schockartig veränderte Wahrnehmung des Todes im Kontext einer modernen Großstadt (Rilke). Auch wenn literaturwissenschaftliche Fragestellungen im Vordergrund stehen, werden philosophische, kultur- und mentalitätsgeschichtliche Erkenntnisse einbezogen.
Joachim Pfeiffer
Tod und Erzählen [PDF ebook]
Wege der literarischen Moderne um 1900
Tod und Erzählen [PDF ebook]
Wege der literarischen Moderne um 1900
Compre este e-book e ganhe mais 1 GRÁTIS!
Língua Alemão ● Formato PDF ● Páginas 251 ● ISBN 9783110922325 ● Tamanho do arquivo 8.7 MB ● Editora De Gruyter ● Cidade Tübingen ● Publicado 2012 ● Edição 1 ● Carregável 24 meses ● Moeda EUR ● ID 6299749 ● Proteção contra cópia Adobe DRM
Requer um leitor de ebook capaz de DRM