In diesem Lehrbuch wird erstmals konsequent vor einem körpersoziologischen Hintergrund eine Soziologie der Behinderung entwickelt. Dies geschieht im steten Rückgriff auf empirische Forschungsbefunde, historische und kulturanthropologische Beispiele. Es wird ein fundierter Überblick über soziologische Dimensionen körperlicher, kognitiver und psychischer Behinderungen vermittelt. In Bildinterpretationen und exemplarischen Studien (u.a. zu Themen wie Blick, Inklusion, Freakshows, Behinderung im Nationalsozialismus) werden Denkweisen und Forschungsperspektiven der Soziologie der Behinderung demonstriert.
Für die zweite Auflage wurden statistische Daten aktualisiert, neuere Forschungsarbeiten berücksichtigt und inhaltliche Erweiterungen vorgenommen. Wichtige Konzepte wurden weiterentwickelt. Dazu gehören die an Jacques Lacan anknüpfende Trias Imaginäres-Reales-Symbolisches und die Abgrenzung der Kategorien „Inklusion“, „Integration“ und „Teilhabe“. Es werden wichtige soziologische Autoren einbezogen (Parsons, Goffman, Luhmann, Bourdieu, Elias, Berger/Luckmann) und aktuelle Kontroversen aufgegriffen: Kann man Behinderung definieren? Gibt es eine barrierefreie Welt? Ist Behinderung nur eine soziale Konstruktion? Was heißt Inklusion?