Was einmal ein Minoritätenprogramm eigentümlicher Köpfe war, erlebt heute ein irritierendes Comeback – konservative Ästhetik. Das Neue in den Künsten ist nicht selten die Wiederentdeckung des Alten, in der Malerei wird die einstmals verpönte Gegenständlichkeit gefeiert, selbst Pop-Autoren unterwerfen sich dem Werk-Gedanken. Die Herbstausgabe der Zeitschrift für Ideengeschichte konzentriert sich mit Hans Sedlmayr, Arnold Gehlen und Martin Heidegger auf Denker ambitionierter wie umstrittener Gegenentwürfe zur linken Ästhetik. Hielt der skeptische Blick dieser konservativen Außenseiter Einsichten parat, die den unbedingten Fortschrittsfreunden verstellt waren? Es schreiben Karl Heinz Bohrer, Luca Giuliani, Helmut Lethen, Ulrich Raulff, Karl-Siegbert Rehberg, Henning Ritter und Willibald Sauerländer.
Sobre o autor
KARL HEINZ BOHRER geb. 1931, ist Visiting Professor an der Stanford University und war bis Ende 2011 Herausgeber des Merkur. 2012 erschien Granatsplitter. Erzählung einer Jugend.
LUCA GIULIANI geb. 1950, ist Rektor des Wissenschaftskollegs und Professor für Klassische Archäologie an der Humboldt-Universität zu Berlin. 2013 erschien Possenspiel mit tragischem Helden. Mechanismen der Komik in antiken Theaterbildern.
VALENTIN GROEBNER geb. 1962, ist Professor für Mittelalterliche Geschichte an der Universität Luzern. Zuletzt ist erschienen: «Touristischer Geschichtsgebrauch. Über neue Vergangenheiten im 21.Jahrhundert», in: Historische Zeitschrift, April 2013.
BEN HUTCHINSON geb. 1976, ist Professor für Europäische Literatur an der University of Kent (UK). Zuletzt ist erschienen Modernism and Style (2011).
ARIANE LEENDERTZ geb. 1976, ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung, Köln. 2010 ist erschienen Die pragmatische Wende: Die Max-Planck-Gesellschaft und die Sozialwissenschaften 1975–1985.
MARCEL LEPPER geb. 1977, leitet das Forschungsreferat und die Arbeitsstelle Geschichte der Germanistik im Deutschen Literaturarchiv Marbach. Zuletzt erschien Philologie. Zur Einführung (2012).
HELMUT LETHEN geb. 1939, ist Direktor des Internationalen Forschungszentrums Kulturwissenschaften (IFK) in Wien. 2012 erschien Suche nach dem Handorakel. Ein Bericht.
HARRY LIEBERSOHN geb. 1951, ist Professor für Europäische Geschichte an der University of Illinois, Urbana-Champaign. Zuletzt ist erschienen The Return of the Gift: European History of a Global Idea (2011).
TIM B. MÜLLER geb. 1978, ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Hamburger Institut für Sozialforschung. 2010 erschien Krieger und Gelehrte. Herbert Marcuse und die Denksysteme im Kalten Krieg.
MORITZ NEUFFER geb. 1985, studierte Geschichte und ist Stipendiat der Gerda Henkel Stiftung am Deutschen Literaturarchiv Marbach.
KARL-SIEGBERT REHBERG geb. 1943, ist Professor emeritus für Soziologie an der TU Dresden und Herausgeber der Arnold Gehlen Gesamtausgabe.
ULRICH RAULFF geb. 1950, ist Direktor des Deutschen Literaturarchivs Marbach.
HENNING RITTER1943–2013, war Autor, Herausgeber, Übersetzer und Gründungsredakteur der «Geisteswissenschaften» Seiten in der FAZ. Er starb kurz vor Drucklegung dieser Ausgabe am 23. Juni 2013 in Berlin.
WILLIBALD SAUERLÜNDER geb. 1923, war von 1970–1989 Direktor des Zentralinstituts für Kunstgeschichte in München. Zuletzt erschien von ihm Der katholische Rubens. Heilige und Märtyrer (2011) und Manet malt Monet. Ein Sommer in Argenteuil (2012).
STEPHAN SCHLAK geb. 1974, ist geschäftsführender Redakteur der Zeitschrift für Ideengeschichte.