Der Siebenjährige Krieg (1756–1763) war ein globaler Konflikt mit Schauplätzen in Europa, Afrika, Amerika und Südasien. Ein Szenario, das nicht nur die Frage nach Formen globaler Verflechtungen aufwirft, sondern zu einer grundsätzlichen Reflexion über das Verhältnis von Mikro- und Makrogeschichten frühmoderner Kriege Anlass bietet. Wie verhielten sich Gewalt und Leid vor Ort zu den geopolitischen Strategien der europäischen Monarchien? Ausgewiesene, internationale Expertinnen und Experten widmen sich dem großen Krieg aus der Nähe aus unterschiedlichen Blickwinkeln und mit neuen Forschungsansätzen. Die Beiträge des Bandes handeln u. a. von diplomatischem Kalkül und weltweiten Kommunikationsnetzwerken, von der Praxis militärischer Gewalt in Belagerungen, von der Finanzierung und Zählung von Streitkräften oder den Erfahrungen von Okkupationen vor Ort. Besondere Aufmerksamkeit gilt der bislang weniger gewürdigten Verwicklung des spanischen Imperiums in den Konflikt.