Susanne Steiner-Rost war eine der wenigen Schweizer Frauen, die in den Jahrzehnten vor der Einführung des Frauenstimmrechts 1971 öffentlich in Erscheinung traten. Sie war eine grosse Fürsprecherin der sozial Schwachen und treibende Kraft für die Rechtsgleichheit von Frauen. Mit ihrer religiös-sozialen Gesinnung gehörte sie zum Kreis um das Ehepaar Clara und Leonhard Ragaz.
Als promovierte Juristin wurde Susanne Steiner-Rost 1939 Chefin der Schweizerischen Pflegerinnenschule – eine gewaltige und durch den Krieg zusätzlich erschwerte Aufgabe. Bis 1945 übte sie diese Aufgabe aus, dann heiratete sie den Anwalt Paul Steiner, zog nach St. Gallen und gründete eine Familie.
1946 trat Susanne Steiner-Rost der Sozialdemokratischen Partei bei. Verschiedene Institutionen in Stadt, Kanton, Bund sowie Kirche beriefen sie in den folgenden Jahren in ihre Kommissionen. Dort war sie meistens die erste und oft während Jahren einzige Frau – was sie nicht davon abhielt, ihre Meinung häufig und deutlich kundzutun.
Marianne Jehle-Wildberger schildert, wie Susanne Steiner-Rost sich in diesen männerdominierten Gremien Respekt verschaffte, und wirft mit dieser Biografie ein Schlaglicht auf ein Stück Schweizer Frauengeschichte.
Sobre o autor
Marianne Jehle-Wildberger, lic. phil. I, Jahrgang 1937, ist Historikerin und war Lehrerin an der Kantonsschule Sargans sowie Erwachsenenbildnerin. Sie ist Autorin von Büchern und Artikeln zur Kirchen- und Frauengeschichte.