Der dritte Roman Ödön von Horvaths ‘Jugend ohne Gott’ schildert den Alltag eines jungen Geschichtslehrers im dritten Reich aus der Perspektive des Ich-Erzählers.
Der junge Lehrer steht dem NS-Regime kritisch ablehnend gegenüber und ist zunächst fassungslos über die unmoralische Haltung seiner Schüler und deren Äußerungen, die bereits durch die NS-Propaganda beeinflusst sind. Dennoch verhält er sich systemkonform, auch um den neuen Arbeitsplatz nicht zu gefährden. Als die Klasse in einem Zeltlager die Osterferien verbringt, nehmen die Ereignisse Fahrt auf. Ein Fotoapparat verschwindet, eine Affäre fliegt auf und ein Mord geschieht. Dann kommt es zum Prozess, und die Sache mit Gott kommt auch noch zur Sprache.
Sobre o autor
Ödön von Horvath, eigentlich Edmund Josef von Horvath wurde am 9.Dezember 1901 als Sohn einer österreichisch-ungarischen Diplomatenfamilie geboren. Seine schriftstellerische Karriere begann er bereits 1920.
Der Roman ‘Jugend ohne Gott’ erschien 1938 in einem Amsterdamer Verlag; er wurde sehr bald in mehrere Sprachen übersetzt, von den Nazis aber auch auf die Liste der schädlichen und unerwünschten Literatur gesetzt und in Deutschland eingezogen. Nach dem Einmarsch der Nationalsozialisten in Wien verließ er die Stadt und reiste über Budapest und Amsterdam nach Paris, wo er drei Monate später durch einen Unfall ums Leben kam.