Begreift man Oswald de Andrades »Anthropophagisches Manifest« (1928) nicht nur als literarisches Werk, sondern auch als Beitrag zur postkolonialen Theorie avant la lettre, so ergeben sich neue Perspektiven auf die brasilianische Kultur.
Entlang postkolonialer Strategien kultureller Kannibalisierung zeichnet Peter W. Schulze bisher kaum beachtete Verbindungslinien zwischen dem Modernismo und dem Tropicalismo nach. Vor einem breiten kulturhistorischen Hintergrund stellen Detailanalysen tropikalistischer Werke deren Bedeutung für den Paradigmenwechsel vom antikolonialen zum postkolonialen Diskurs heraus.
Ausgezeichnet mit dem Georg-Rudolf-Lind-Förderpreis für Lusitanistik.
Sobre o autor
Peter W. Schulze (Prof. Dr. phil.) ist Professor für Lateinamerikanistik mit Schwerpunkt Brasilianistik und Leiter des Portugiesisch-Brasilianischen Instituts sowie Geschäftsführender Direktor des Zentrums für Portugiesischsprachige Welt an der Universität zu Köln.