‘Neben dem angeborenen Idealismus der Jugend muss darauf gesehen werden, dass in der menschlichen Gemeinschaft etwas erworben wird, was eben erworbener Idealismus ist, was nicht bloß Idealismus aus Blut und Jugendfeuer heraus ist, sondern was anerzogen ist, was man sich selbst erst aus irgendeiner Initiative erwirbt. Anerzogener, namentlich selbst anerzogener Idealismus, der auch dann nicht verloren gehen kann mit der Jugend, das ist etwas, was den Weg zu dem Christus eröffnet… Das ist der Willensweg zu dem Christus.’
Rudolf Steiner, Zürich, 11. Februar 1919
Es gibt zwei Wege, die den Menschen heute erkennend und erlebend in die Nähe des wirkenden Christus führen können: den ‘Gedankenweg’ und den ‘Willensweg’.
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Zwei Wege zu Christus
Eine Einleitung von Mario Betti
Zwei Wege zu Christus
Ein Vortrag von Rudolf Steiner
Zürich, 11. Februar 1919
Anmerkungen
Sobre o autor
Rudolf Steiner wurde am 27. Februar 1861 in Kraljevec auf der Murinsel in Kroatien, nahe der Grenze zu Ungarn, als Sohn eines Stationsvorstehers bei der österreichischen Südbahn geboren und starb am 30. März 1925 in Dornach in der Schweiz. Das Leben und Werk des Erbauers des avantgardistischen, in Beton gegossenen zweiten Goetheanum ist mit seinen rastlosen Reisen und über 6000 gehaltenen Vorträgen quer durch Europa ein einzigartiges Phänomen des 20. Jahrhunderts.
Er studierte Natur- und Ingenieurwissenschaften in Wien, promovierte in Philosophie an der Universität Rostock, gab die naturwissenschaftlichen Schriften Goethes in Weimar heraus, begründete die Anthroposophie in Berlin, die Waldorfpädagogik in Stuttgart, die biologisch-dynamische Landwirtschaft in Koberwitz bei Breslau, die anthroposophisch erweiterte Medizin und die Heilpädagogik. In München brachte er seine vier Mysteriendramen zur Uraufführung. Er inspirierte eine geistig geprägte organische Architektur, eine neue Bewegungskunst, die Eurythmie, und eine erneuerte Kunst des Wortes.
Seine philosophisch-anthroposophischen Hauptwerke sind: ‘Die Philosophie der Freiheit’; ‘Theosophie – Einführung in übersinnliche Welterkenntnis und Menschenbestimmung’; ‘Wie erlangt man Erkenntnisse der höheren Welten?’ und ‘Die Geheimwissenschaft im Umriss’.
Sein Hauptantrieb war es, aus einer neuen Erkenntnis des Geistigen im Menschen wie im Kosmos die Freiheit und Initiativkraft aller Menschen zu fördern.