Ali liegt auf einem verlassenen Berggipfel auf dem Rücken und weiß, dass etwas nicht stimmt. Grelles Licht dringt durch seine Lider, und in seinem Körper pocht ein dumpfer Schmerz. Während er sich in die Geborgenheit eines nahen Baumes zu retten versucht, sieht er die verirrte Granate wieder vor sich, die seinen Militärposten getroffen hat. Doch jede Empfindung bringt eine weitere Erinnerung zurück: an das Spiel des Lichts in den Blättern seines Baumhauses, an das melodiöse Pfeifen der Bäume im Tal, an die Kraft der mütterlichen Hände und an den lockenden Wind, der ihm vom Fliegen erzählt. In wortmächtigen Szenen setzt Samar Yazbek der Sprachlosigkeit des Krieges die Kraft der Poesie entgegen und erschafft einen literarischen Rausch aus Güte, Grausamkeit und Sehnsucht.
Sobre o autor
Larissa Bender (*1958) studierte Islamwissenschaft, Ethnologie, Kunstgeschichte und Soziologie in Köln und Berlin sowie Arabisch in Damaskus. Sie ist Literaturübersetzerin, Journalistin und Dozentin für Arabisch und hat zwei Anthologien über Syrien herausgebracht. Bender ist Moderatorin und berät Verlage und Kulturveranstalter. Zu den von ihr übersetzten Autor:innen gehören Abdalrachman Munif, Mustafa Khalifa, Dima Wannous und Khaled Khalifa. 2018 erhielt sie für ihr Engagement als Brückenbauerin in die arabische Welt das Bundesverdienstkreuz.