Ein spät-mittelalterliches Weltgerichtsspiel aus dem Jahr 1499 um den ‘Leibhaftigen’ und wie die Inquisition nicht über die Liebe triumphiert; eine anspielungsreich mit der klassischen deutschen Literatur spielende Mythenkomödie rund um die Quell-Nymphe ‘Alva’ und den Götterliebling ‘Ganymed’, der als ‘Aquarius’ im Sternbild ‘Wassermann’ unsterblich wurde; und eine Kriminalstory im mondänen Kurort der Weimarer Republik zur Zeit des aufkommenden Nationalsozialismus’ und der damit einhergehenden Judenfeindlichkeit. Das ist die ‘Herrenalb Trilogie’ – drei Stücke, angesiedelt im malerischen Nordschwarzwälder Herrenalb und dort auch in den drei Jahren um die letzte Jahrtausendwende uraufgeführt.
Die Stücke entführen jeweils zeitgebunden in die Welt der Liebe und die diversen Möglichkeiten der Anfechtung, der Verhinderung, bis hin zur drohenden oder tatsächlichen Katastrophe…
Im ersten Moment mag die dramatische Form des Theaterstücks für den ‘Leser’ befremdlich erscheinen, aber es kann extrem Spaß machen, im Kopfkino die Szenen zum Leben zu erwecken, sich von den Dialogen in eine fremde Welt entführen zu lassen. Theater findet nicht nur auf den Bühnen der Welt statt, sondern auch in den Gedanken phantasiebegabter Leserinnen und Leser.
Sobre o autor
Autor von moderner wie streng formgebundener Lyrik sowie mehrerer Theaterstücke, Libretti und etwas Prosa. Einiges ist veröffentlicht, aufgeführt, vorgelesen. In diesem Jahr vollendet er sein 70stes Lebensjahr und stellt nun Veröffentlichtes und Unveröffentlichtes gesammelt der breiteren Öffentlichkeit vor.
Siegfried Carl lebt dann und wann, da und dort – Wanderer zwischen den Welten der Emotionen und des Intellekts. Er liebt Wein, Weib, Gesang und ist dennoch sein Leben lang ein liebenswerter Narr geblieben.
Impetus des Schreibens ist dem Autor seit langem unter anderem eine Idee junger Idealisten, um 1795 vorsichtig tastend von Hegel, Schelling und Hölderlin im sog. ‘Ältesten Systemprogramm des deutschen Idealismus’ entworfen:
‘Man kann in nichts geistreich sein, selbst über Geschichte kann man nicht raisonnieren – ohne ästhetischen Sinn. Hier soll offenbar werden, woran es eigentlich den Menschen fehlt, die keine Ideen verstehen, – und treuherzig genug gestehen, daß ihnen alles dunkel ist, sobald es über Tabellen und Register hinausgeht.
Die Poesie bekömmt dadurch eine höhere Würde, sie wird am Ende wieder, was sie am Anfang war – Lehrerin der Menschheit; denn es gibt keine Philosophie, keine Geschichte mehr, die Dichtkunst allein wird alle übrigen Wissenschaften und Künste überleben.’
Dichtung ist menschliches Grundlebensmittel – Dichten ist Dasein.