Stefanie Greve intendiert anhand der exemplarischen Analyse von Predigtdrucken der im 18. Jahrhundert lebenden lutherischen Pfarrer Johann Peter Mähler, Johann Gangolf Wilhelm Forstmann und Johann Gustav Burgmann die Einflüsse des Pietismus auf deren Theologie und Frömmigkeit zu eruieren. Auf diese Weise sollen dem bis dato nur holzschnittartigen Bild der jülich-bergischen Kirchengeschichtsforschung von der Publizistik lutherischer Pfarrer neue, quellenbasierte Perspektiven eröffnet werden.
Dabei erarbeitet Greve, dass unter den Voraussetzungen eines gemischt-konfessionellen Territoriums und dem Vordringen der Aufklärungstheologie bei den jülich-bergischen Pfarrern somit eine Form des lutherischen Pietismus entstanden ist, die das lutherische Erbe sowie pietistische Theologie und Frömmigkeit mit der Verbindung reformatorischer, orthodoxer bzw. konfessionell-lutherischer und neologischer Elemente abzusichern suchte. Gemeinsames Ziel der pietistisch beeinflussten Pfarrer Jülich-Bergs ist die Erfahrbarkeit des Religiösen.
Sobre o autor
Stephanie Greve ist Lehrerin für Englisch und Evangelische Religionslehre an einem Gymnasium in Waltrop, Nordrhein-Westfahlen.