Dem Verleger über die Schulter geschaut.
Verantwortung für Autoren und Werke zu übernehmen, sich für literarische Qualität einzusetzen und diese auch gegen den herrschenden Trend durchzusetzen, persönlich für sie zu haften – das ist es, was Verleger immer ausgezeichnet hat. Zum erfolgreichen Verlegen gehört aber auch die Kontinuität der Zusammenarbeit und die Pflege eines Werkes. Das Bewahren der literarischen Tradition ist für Thedel v. Wallmoden ebenso wichtig wie langfristige Beziehungen zu Autorinnen und Autoren. Mit dem Bild der Arche ist ein kulturelles Erbe gemeint, das es zu bewahren gilt.
Leidenschaftlich schreibt Thedel v. Wallmoden über Fluch und Segen der Arbeit des Verlegers, über wichtige Autoren, Freunde und Wegbereiter wie Ruth Klüger, Heinz Ludwig Arnold oder Walter Pehle, über Ringelnatz, Rosa Luxemburg und Ernst Toller. Vorbilder wie Kurt Wolff und Samuel Fischer werden gewürdigt ebenso wie die Rolle des oft verkannten ‘unsichtbaren Zweiten’ – der Lektorin oder des Lektors. Außerdem wird die Frage diskutiert, weshalb Klassikerausgaben auch heute noch sinnvoll und notwendig sind und warum wir wissenschaftliche Editionen brauchen.
In Aufsätzen, Vorträgen und kurzen Reden zu Buchpräsentationen kann man dem Verleger über die Schulter schauen und beginnt zu verstehen, was es bedeutet, ein leidenschaftlicher Büchermacher zu sein. Was es heißt, in ‘Büchern zu denken’ (Eugen Claassen).
Sobre o autor
Thedel v. Wallmoden, geb. 1958, studierte Germanistik, Geschichte und Philosophie; Gründer und Verleger des Wallstein Verlags. 1997 war er Berater der Verlage Suhrkamp, Insel und DKV. Von 2004-2011 war er Vorsitzender der Stiftung Buchkunst. Seit 2013 ist er Honorarprofessor an der Universität Heidelberg. Er engagiert sich im Vorstand des Literarischen Zentrums Göttingen sowie im Beirat der Deutschen Nationalbibliothek Frankfurt a. M. / Leipzig und ist Vorsitzender der Historischen Kommission des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels. Veröffentlichungen zu literatur- und buchwissenschaftlichen Themen.
Thorsten Ahrend, geb. 1960 in Wittenberge, Studium der Germanistik in Leipzig, 1989 Promotion an der Universität Rostock, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Universität Leipzig, 1990–1994 Lektor für deutschsprachige Literatur im Reclam Verlag, Leipzig, danach Lektor im Gustav Kiepenheuer Verlag, Leipzig, 1998–2004 Lektor für neuere deutschsprachige Literatur am Suhrkamp Verlag, Frankfurt/Main; seit 2005 Programmleiter Belletristik im Wallstein Verlag, Göttingen. Lehraufträge an den Universitäten Marburg (2003), Erlangen (2006) und Rostock (2011).
Christoph König, geb. 1956, Professor für deutsche Literatur an der Universität Osnabrück, 2008 /9 Fellow im Wissenschaftskolleg zu Berlin, 2011 /12 Fellow im Forscherkolleg »Fate, Freedom and Prognostication« der Universität Erlangen-Nürnberg, 2019 Professeur invité an der École normale supérieure, Paris. Mitglied des internationalen PEN.