In dieser Rezensions widmet sich Thomas Mann Werken des expressionistischen Schriftstellers Adolf von Hatzfeld, auf den er wenige Jahre zuvor dank der Vermittlung des Germanisten Philipp Witkop aufmerksam geworden war und den er in der Zwischenzeit auch persönlich kennengelernt hatte. Mann bewunderte die »kluge Umsicht und sittliche Lebensanteilnahme eines Dichters, der seit dem tragischen Abschluss schwerer Jugendwirren in ewigem Dunkel lebt«. Hatzfeld war in Folge eines Selbstmordversuchs erblindet. Nachdem die Rezension in der Frankfurter Zeitung vom 27. Januar 1923 abgedruckt worden war, nahm Mann sie 1925 in die Sammlung ›Bemühungen‹ auf. Auch in späteren Werkausgaben wurde der Text berücksichtigt. Noch im Jahre 1953 verfasste Mann zudem eine Rezension zu einem weiteren Erzählungsband des jüngeren Kollegen.
Sobre o autor
Thomas Mann, 1875–1955, zählt zu den bedeutendsten Schriftstellern des 20. Jahrhunderts. Mit ihm erreichte der moderne deutsche Roman den Anschluss an die Weltliteratur. Manns vielschichtiges Werk hat eine weltweit kaum zu übertreffende positive Resonanz gefunden. Ab 1933 lebte er im Exil, zuerst in der Schweiz, dann in den USA. Erst 1952 kehrte Mann nach Europa zurück, wo er 1955 in Zürich verstarb.