Sympathie und eine gegenseitige Hochachtung vor dem jeweiligen Werk verband Hermann Hesse und Thomas Mann, der hier bekundet: »Unter der literarischen Generation, die mit mir angetreten, habe ich ihn, der nun das biblische Alter erreicht, früh als den mir Nächsten und Liebsten erwählt und sein Wachstum mit einer Sympathie begleitet, die aus Verschiedenheiten so gut ihre Nahrung zog wie aus Ähnlichkeiten.« Bereits zu dessen 60. Geburtstag hatte Mann Hesse mit einem Artikel gratuliert, aus welchem er einige Stellen für diesen Text übernahm. Im Zeitraum Ende März/Anfang April 1947 wiederum auf Initiative Eduard Korrodis entstanden, wurde der Text in der Neuen Zürcher Zeitung vom 2. Juni veröffentlicht. Er wurde in einem Privatdruck gemeinsam mit weiteren Glückwünschen als Geschenk für den Jubilar erneut publiziert und – geringfügig überarbeitet – in ›Altes und Neues‹ (1953) aufgenommen. 1948 erschien eine Variation des Texts zudem als Vorwort in einer amerikanischen Neuausgabe von Hesses ›Demian‹.
Sobre o autor
Thomas Mann, 1875–1955, zählt zu den bedeutendsten Schriftstellern des 20. Jahrhunderts. Mit ihm erreichte der moderne deutsche Roman den Anschluss an die Weltliteratur. Manns vielschichtiges Werk hat eine weltweit kaum zu übertreffende positive Resonanz gefunden. Ab 1933 lebte er im Exil, zuerst in der Schweiz, dann in den USA. Erst 1952 kehrte Mann nach Europa zurück, wo er 1955 in Zürich verstarb.