Nur zweimal besuchte Rainer Maria Rilke das Land, das ihm zeitlebens Heimat und Sehnsuchtsort zugleich bleiben sollte: 1899 gemeinsam mit Lou Andreas-Salomé für zwei Monate und 1900 für knapp vier Monate. Doch diese Reisen stellen eine der wirkmächtigsten Auslandserfahrungen der deutschen Literaturgeschichte dar und lösten einen bedeutenden Kulturtransfer zwischen Ost und West aus.
Die intensive Beschäftigung mit den »russischen Dingen« hat zu einer Vielzahl von Spuren im Werk Rilkes geführt, in seiner Prosa und den Gedichten ebenso wie in seinen Essays, Briefen und Tagebüchern. Die hier vorgelegte Auswahl dokumentiert das Erweckungserlebnis, das Russland für Rilke in persönlicher, künstlerischer und spiritueller Hinsicht bedeutete, auf eindrucksvolle Weise.
About the author
Thomas Schmidt, geb. 1963, war von 2015 bis 2018 künstlerischer Leiter des trinationalen Ausstellungsprojekts »Rilke und Russland«, Marbach – Bern/Zürich – Moskau. Seit 2006 leitet er im Deutschen Literaturarchiv Marbach die Arbeitsstelle für literarische Museen, Archive und Gedenkstätten in Baden-Württemberg.