Die Frage nach der Stellung und Bedeutung des Menschen in der ihn umgebenden Schöpfung wurde schon unzählige Male gestellt und auf die verschiedensten Weisen beantwortet. René Guénon betrachtet in den in dieser Veröffentlichung zusammengefassten Studien ‘Die Symbolik des Kreuzes’ (1931) und ‘Die Vielfalt der Zustände des Seins’ (1932) dieses Thema aus einem rein metaphysischen Blickwinkel, also indem er versucht, sich von individuellen, gesellschaftlichen oder religiösen Einflüssen freizumachen.
Für all jene, die sich dafür interessiert, was sich jenseits des menschlichen Zustandes befindet und die höheren Zusammenhänge im Aufbau der göttlichen Welten erfassen möchten, sind beide Studien eine wertvolle Grundlage. Sie öffnen den Blick auf die vielfältigen Möglichkeiten, die dem Sein offenstehen, selbst wenn es nur in seiner menschlichen Form und den mit ihr verbundenen Einschränkungen betrachtet wird. Wer sich diesen Möglichkeiten bewusst wird, kann den Weg zur tatsächlichen Verwirklichung beschreiten, der immer zuerst zum Zentrum des jeweiligen Zustandes führt, von dem aus er begonnen wird. Erst von dort aus ist der Aufstieg zu den höheren Zuständen des Seins möglich, bis das erreicht wird, was als ‘Erlösung’ bezeichnet wird.
Nach über 20 Jahren der Vorbereitung macht die 14-bändige deutsche Ausgabe die meisten Veröffentlichungen René Guénons erstmals in deutscher Sprache zugänglich und ermöglicht es, dem interessierten deutschsprachigen Leser tiefer in die traditionelle Denkweise und die Lehre der metaphysischen Prinzipien vorzudringen.
About the author
René Guénon (1886 -1951) sah sich als Übermittler und Botschafter einer traditionellen Lehre, die seit Anfang der Menschheitsgeschichte unverändert wirkt. Die in ihr enthaltenen Wahrheiten zeigen sich als metaphysische oder göttliche Prinzipien, die je nach Zeit und Ort in unterschiedlichen Ausprägungen auftreten. Sie bilden die Grundlage dessen, was man in den einzelnen Traditionsformen wie dem Hinduismus, Taoismus, Islam oder Christentum heute noch finden kann. Seit 1909 veröffentlichte er eine Vielzahl an Artikeln und Bücher und unterhielt bis zu seinem Tod einen regen Briefverkehr mit seinen Lesern. Seine Werke hatten nie einen großen Leserkreis, führten aber dennoch dazu, dass die traditionelle Sichtweise im modernen Westen wiederentdeckt wurde und sich verbreiten konnte.