‘Weltgeschichte ist lange Zeit als eine Geschichte des Aufstiegs und Niedergangs einer kleinen Zahl von ‘Hochkulturen’ geschrieben worden. Unter diesen Kulturen schienen Europa oder der atlantische ‘Westen’ während der letzten Jahrhunderte nach den Kriterien Macht, Wohlstand und kulturelle Kreativität zu dominieren. Das neue sechsbändige Werk zur Weltgeschichte, das von einem Team von Historikerinnen und Historikern vorwiegend aus den USA und Deutschland erarbeitet wird und das gleichzeitig bei C.H.Beck und Harvard University Press erscheint, verabschiedet sich von diesen Traditionen. Es leugnet die Errungenschaften des Westens nicht, stellt sie aber in den größeren Zusammenhang gleichzeitiger Entwicklungen in anderen Teilen der Welt. Dadurch wird das allmähliche, dabei aber krisenhafte Entstehen des heutigen dicht integrierten und pluralistischen Weltzusammenhangs sichtbar. Erstmals werden in diesen Bänden die Ergebnisse von mehreren Jahrzehnten internationaler Forschung zur Vorgeschichte der Globalisierung und zur Entwicklung von Gesellschaften und politischen Ordnungen auf allen Kontinenten von führenden Experten zusammenfassend dargestellt. Weltgeschichte erscheint hier nicht als Aneinanderreihung einzelner Spezialgeschichten. Die Aufmerksamkeit richtet sich auf bisher wenig beachtete Querbeziehungen und Wechselwirkungen: auf Migrationen von Einzelnen und Gruppen und die Gründung neuer Gesellschaften, auf die interkontinentale Ausbreitung von Technologien, Religionen oder politischen Ideen, auf globale Kommunikationsnetze, Handelsströme und Konsummuster, auf Imperialismus, Kolonialismus und großräumige Kriege.’
Akira Iriye und Jürgen Osterhammel Zwischen 1750 und 1870 wurde aus einer Welt, die – bei aller Vernetzung – im Großen und Ganzen noch regional strukturiert war, eine immer enger zusammenhängende Einheit. Seitdem sind die unterschiedlichen Teile des Globus nicht nur über Kriege und Handel miteinander verbunden; auch kulturelle Entwicklungen, politische Reformen und soziale Veränderungen waren immer häufiger aufeinander bezogen. Mit dem Band ‘Wege zur modernen Welt’ liegt nun der vierte Band der großen, auf insgesamt sechs Bände angelegten ‘Geschichte der Welt’ vor.
‘Intellektuell so anregend wie kaum eine weitere gegenwärtige Arbeit der Geschichtswissenschaft.’
Jacques Schuster, Die Welt
‘Was für ein Meilenstein: Einige der besten Historiker schreiben eine Geschichte der Welt.’
Dirk van Laak, DIE ZEIT
Despre autor
Autoren und Herausgeber Cemil Aydin ist Professor am Department of History der University of North Carolina in Chapel Hill. Sein Forschungsinteresse liegt im Bereich der modernen Geschichte Asiens, mit besonderem Schwerpunkt auf der transnationalen Geschichte Japans sowie des Osmanischen Reiches. Zu seinen Veröffentlichungen zählt das Buch The Politics of Anti-Westernism in Asia. Visions of World Order in Pan-Islamic and Pan-Asian Thought (Columbia University Press, 2007). Sebastian Conrad ist Professor für Neuere Geschichte an der Freien Universität Berlin. Bei C.H.Beck sind von ihm u.a. erschienen: «Globalisierung und Nation im Deutschen Kaiserreich» (22.010) und «Globalgeschichte: Eine Einführung» (2013). Akira Iriye war bis zu seiner Emeritierung Professor für Geschichte an der Harvard Universität. 1988 war er Präsident der «American Historical Association». Er ist Träger hoher amerikanischer Auszeichnungen und hat zahlreiche Publikationen vor allem zur Geschichte der internationalen Beziehungen und zur Globalgeschichte des 20. Jahrhunderts vorgelegt. Jürgen Osterhammel ist Professor für Neuere Geschichte an der Universität Konstanz. 2010 erhielt er den Leibniz-Preis. Bei C.H.Beck sind von ihm u.a. erschienen: «Die Verwandlung der Welt» (52.010); «Geschichte der Globalisierung» (mit Niels P. Petersson, 52.012); «Dekolonisation» (mit Jan C. Jansen, 2013). R. Bin Wong ist Distinguished Professor of History an der University of California, Los Angeles, und Direktor des UCLA Asia Institute. Er widmet sich Fragen des politischen, wirtschaftlichen und sozialen Wandels in China im Kontext eurasischer Geschichte. Wong verfasste das Standardwerk China Transformed. Historical Change and the Limits of European Experience (1997). Allein oder als Co-Autor hat er mehr als neunzig Aufsätze veröffentlicht. Zuletzt erschienen: Before and Beyond Divergence. The Politics of Economic Change in China and Europe (gemeinsam mit Jean-Laurent Rosenthal, Harvard University Press, 2011).