Familienurlaub auf einer griechischen Insel. Auf der Rückreise wird der Neurologe Gabor Lorenz am Hafen von Patras Zeuge, wie ein junger Mann auf einen Lastwagen springt, um unbemerkt auf die Fähre zu gelangen, mit der auch Lorenz und seine Familie nach Italien übersetzen. Das Bild lässt Lorenz nicht mehr los. Während der Überfahrt sucht er den Mann und wirft eine Tüte mit Lebensmitteln in den Laster, in dem der Fremde sich versteckt. Zu spät fällt ihm ein, dass sich darin auch Postkarten mit seiner Berliner Anschrift befinden.
Es dauert eine Woche, bis die erste dieser Karten bei Familie Lorenz ankommt, abgestempelt in Modena. Kurze Zeit später die zweite – mit Münchner Poststempel. Da weiß Lorenz, dass der Flüchtling näher kommt, dass er auf dem Weg ist zu ihm. Ein diffuses Gefühl von Bedrohung schleicht sich in Lorenz’ Alltag, das sich als Misstrauen in alle Lebensbereiche frisst.
›Gesichter‹ ist ein großer Roman, ein spannendes Seelendrama, das davon erzählt, wie jemand alles aufs Spiel setzt, weil er nicht in der Lage ist, sich selbst zu erkennen.
Despre autor
Andreas Schäfer, 1969 in Hamburg geboren, ist deutsch-griechischer Herkunft. Er wuchs in Frankfurt/Main auf und lebt heute als Schriftsteller und Journalist mit seiner Familie in Berlin. Bisher veröffentlichte er den Roman ›Auf dem Weg nach Messara‹, für den er u. a. den Bremer Literaturförderpreis erhielt, und den Roman ›Wir vier‹ (Du Mont 2010), der für den Deutschen Buchpreis nominiert war und mit dem Anna-Seghers-Preis ausgezeichnet wurde.