Der Staat ist die Erstübersetzung von Anthony de Jasays Buch The State von 1985. Das Buch ist eine Abhandlung zu Grundfragen der modernen politischen Theorie, für die der Autor eine ungewöhnliche Perspektive wählt: die des Staates. Es ist üblich (auch im Klassischen Liberalismus), den Staat als ein Instrument zu sehen, das den Menschen dazu dienen soll, gemeinsame Ziele zu verfolgen. Das weiß auch der Autor. Was aber, so Jasay, wenn wir einmal annehmen, der Staat hätte einen eigenen Willen und eigene Ziele? Zur Beantwortung dieser Frage erkundet Jasay die systematische und historische Entwicklung, die der Staat von seinen Anfängen bis in die Gegenwart hinein genommen hat; vom bescheidenen Minimalstaat, der Leben und Eigentum sichert, bis hin zum vielbeschäftigten Verführer demokratischer Mehrheiten.
Nach Liberalismus neu gefaßt (Choice, Contract, Consent) ist Der Staat das zweite Buch Jasays, das auch in deutscher Sprache vorliegt.
Cuprins
Einleitung
1. Der kapitalistische Staat
Gewalt, Gehorsam, Vorliebe – Anspruch und Vertrag – Die Umrisse des Minimalstaates – Wenn es keine Staaten gäbe, sollte man sie dann erfinden? – Den Staat erfinden: der Gesellschaftsvertrag – Den Staat erfinden: das Instrument der Klassenherrschaft – Die Sache durch falsches Bewusstsein zum Abschluss bringen
2. Der adverse Staat
Repression, Legitimität und Konsens – Parteinahme – Die Lizenz zum Flicken – Die offengelegte Präferenz der Regierungen – Interpersonale Gerechtigkeit – Unbeabsichtigte Effekte beim Herstellen interpersonaler Nutzen und Gerechtigkeit
3. Demokratische Werte
Liberalismus und Demokratie – Durch Gleichheit zu Nützlichkeit – Wie die Gerechtigkeit Verträge aufhebt – Egalitarismus als Klugheit – Die Liebe zur Symmetrie – Neid
4. Umverteilung
»Feststehende« Verfassungen – Konsens erkaufen – Abhängig machende Umverteilung – Steigende Preise – Umrühren – Auf zu einer Theorie des Staates
5. Staatskapitalismus
Was tun? – Der Staat als Klasse – Auf der Plantage
Literaturverzeichnis
Personen- und Stichwortverzeichnis