1934 in die Zeit des deutschen Nationalsozialismus hineingeboren, erlebte Ernst Beck in dem kleinen Örtchen Nußdorf hautnah die Veränderungen, die jenes Unrechtsregime am Bodensee verursachte. Viel Unglück wurde über die Familien gebracht, weil Väter, Söhne, Geschwister nicht mehr aus dem irrsinnigen Krieg zurückkehrten.
Danach folgte die Zeit der französischen Besatzung und des Wiederaufbaus. Ernst Beck wird zum Zeitzeugen. Er berichtet über das Dorfgeschehen aus der Perspektive des Kindes und Jugendlichen, insbesondere über das langsame Verschwinden der Landwirtschaft, einzelne Familien, ausgewählte Häuser und Höfe im Ort.
So entsteht eine lebendige Nußdorfer Chronik, die in den 1970er Jahren endet, als der Strukturwandel im Dorf abgeschlossen war.
Ein landwirtschaftlich geprägtes Dorf, wie es der junge Ernst Beck noch erlebte, ist Nußdorf heute nicht mehr. Er schreibt: ‘In nur zwei Generationen wurde aus einem Bauerndorf ein begehrter Wohnplatz, an dem es sich gut leben und schön wohnen lässt. (…) Behüt dich Gott, mein liebes Nußdorf.’
Martin Walser über dieses Buch: ‘Der höchste Wert, den Sprache erreichen kann, ist Glaubwürdigkeit. Ernst Becks Buch erzählt deutsche Geschichte und kommt dabei ohne Meinung aus.’
Despre autor
Ernst Beck wurde 1934 in Nußdorf am Bodensee geboren, 1940-1948 Schulbesuch, danach war er in der elterlichen Landwirtschaft tätig. Es folgten zwei Jahre Arbeit auf Obstgütern im »Alten Land« bei Hamburg. 1961 Heirat mit Anneliese Hafen aus Billafingen. Vier Kinder. 1968 Bau eines modernen Siedlungshofes im Gewann Hinterhard bei Billafingen.
Ernst Beck gehörte bereits in Nußdorf mit 26 Jahren dem Gemeinderat an. In Billafingen und später in der Gesamtgemeinde Owingen kamen drei weitere Jahrzehnte in der Kommunalpolitik hinzu. Ernst Beck war 20 Jahre lang Ortsvorsteher von Billafingen und 25 Jahre lang Mitglied im Kreistag des Bodenseekreises. Dabei setzte er sich vor allem für die Belange der Landwirtschaft und den Erhalt der Kulturlandschaft am Bodensee ein.